Über zwei Jahre ist es nun her, seit Russlands Präsident Wladimir Putin seinen völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine gestartet hat. Viele Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Während Russland umgehend mit Sanktionen belegt wurde, erhält die Ukraine eine Menge Unterstützung von westlicher Seite. So hat auch Deutschland etwa mit Lieferungen des "Leopard"-Panzers ausgeholfen und erst kürzlich hat Großbritannien seine Hilfslieferungen mit einer besonderen Waffe aufgestockt.
Während darüber hinaus laut Berichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein stärkeres Zusammenrücken der Ukraine mit den USA in Form eines bilateralen Sicherheitsabkommens geplant ist, ist davon innenpolitisch nicht sehr viel zu spüren. Das behauptet zumindest der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, der sich darüber zuletzt gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe geäußert hat.
Mangelnder Zusammenhalt in der Regierung
Wie die Zeit Online sowie das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichten, beklagt der Bürgermeister von Kiew, der zuletzt wegen verzögerter Waffenlieferungen an Bundeskanzler Olaf Scholz appelliert hat, dass die politische Führung in der Ukraine keine Einheit bilden würde und es deutlich an Zusammenhalt mangle. Vielmehr stehen für viele Akteure im Land politische Ambitionen im Vordergrund. Für ihn selbst sei das gerade kein Thema, wie er auf Nachfrage enthüllt: "Heute geht es nicht um Träume, jetzt muss es um den Wunsch gehen, den Krieg zu gewinnen, den Krieg zu beenden und wieder Frieden zu haben."
Außerdem kritisiert der ehemalige Boxer, dass die Regierung viel zu wenig gegen die Korruption im Land unternehme. Würde man die Bürger:innen dazu befragen, würde jeder seine Aussage bestätigen, so Klitschko weiter.
Angespannte Beziehung zu Selenskyj
Abgesehen davon sei auch die angespannte Beziehung zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj belastend für Klitschko. Bereits im vergangenen Dezember hatte der Bürgermeister Kiews den ukrainischen Präsidenten kritisiert - seine Anschuldigungen lauteten unter anderem, dass für den russischen Angriff nicht genügend Vorkehrungen getroffen worden sind.
Bislang ist es Klitschko jedoch nicht gelungen, sich mit Selenskyj zu treffen, um die Spannungen aus der Welt zu schaffen - "leider hatte ich nicht die Gelegenheit, Selenskyj persönlich zu treffen. Wahrscheinlich hat er anderes zu tun", so der ehemalige Boxer. Optimal klingt das definitiv nicht - es bleibt zu hoffen, dass sich die Sache bald klärt.
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Verwendete Quellen:
Zeit Online: "Ukraine-Krieg: Vitali Klitschko bemängelt schlechtes Verhältnis zu Selenskyj"
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): "Lage in der Ukraine: Klitschko spricht über schlechtes Verhältnis zu Selenskyj"
RedaktionsNetzwerk Deutschland: "Klage über mangelnden Zusammenhalt: Klitschko geht Selenskyj an: 'Wahrscheinlich hat er anderes zu tun'"