In Russland starten im September bereits die Regionalwahlen im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2024. Für Kreml-Chef Wladimir Putin soll das eine Möglichkeit sein, sich eine weitere Amtszeit zu sichern und sein Image von einem starken Präsidenten an der Spitze des Landes aufzupolieren.
Dies dürfte, gerade in Anbetracht der aktuellen Situation in Russland, bitter nötig sein. Nicht nur verläuft der Krieg in der Ukraine anders, als Putin sich das vorgestellt haben dürfte - auch die Nachwirkungen des Wagner-Aufstandes unter der Führung von Jewgeni Prigoschin sind nicht zu leugnen, wie unter anderem Deutschlandfunk berichtet.
Gefahr aus dem inneren Kreis
Wie die BILD-Zeitung informiert, soll die Unzufriedenheit über Putins Reaktion auf den Wagner-Aufstand sowie die schwache Leistung des Landes im Ukraine-Krieg bereits bis in die inneren Kreise des Kremls vorgedrungen sein - und dort auf Anklang stoßen.
Die Forderungen nach Veränderungen im Kreml beinhalten zum einen konkret, dass das Verteidigungsministerium gestürzt und Ämter neu besetzt werden sollen. Ebenso wird eine Mobilmachung der Gesellschaft gefordert - jeder wehrfähige Mann soll an die Front.
Nicht die erste Vermutung
Die BILD-Zeitung beruft sich dabei auf anonyme Quellen, die das Nachrichtenportal Bloomberg zitiert. Ob diese Informationen der Wahrheit entsprechen, muss sich zeigen - fest steht jedenfalls, dass es nicht erste Mal ist, dass ein erneuter Umsturzversuch im Kreml vermutet wird.
Erst im vergangenen Monat hat der russische Nationalist Igor Girkin auf Telegram behauptet, dass Putin aus seinem inneren Kreis heraus gestürzt und ersetzt werden solle. Das berichtet die Frankfurter Rundschau.
Verwendete Quellen:
BILD: "Elite in Angst, Sicherheitsapparat frustriert: Putsch-Plan gegen Kreml"
Frankfurter Rundschau: "Schattenbewegung 'Osero': Ex-Militär rechnet mit baldigem Putsch gegen Putin"
Deutschlandfunk: "Kommentar zu Putschversuch in Russland: Putins Bild hat Risse bekommen"