Der Zusammenbruch des Kachowka-Damms in der Ukraine ließ britische Politiker:innen daran zweifeln, ob der Westen die Bereitschaft Wladimir Putins unterschätzt, alles zu tun, um die Kontrolle über seinen Nachbarn zu erlangen.
Die ukrainischen Militärs gaben dem Kreml die Schuld an der Zerstörung des Staudamms und äußerten die Befürchtung, dass die Überschwemmung die Wasserversorgung des Kernkraftwerks Saporischschja, das es zur Kühlung nutzt, behindern könnte.
Doch der Zustand des Kachowka-Staudamms ist nicht die einzige Bedrohung für Europas größtes Kernkraftwerk - und damit für die gesamte europäische Bevölkerung. Techniker:innen, die dort arbeiteten, gaben eine erschreckende Warnung heraus.
Moskau nutze die Anlage in Saporischschja zunehmend für militärische Zwecke und verstecke dort Panzer, Munition und Geschütze, so dass die Gefahr einer Explosion bestehe. Gleichzeitig gebe es nicht genug Personal, um die riesige Anlage zu betreuen.
Die Techniker:innen befürchten, dass dadurch die Gefahr einer nuklearen Katastrophe entsteht, die "viel schlimmer als Fukushima und schlimmer als Tschernobyl" ist.
Techniker des Kraftwerks Saporischschja befürchten atomare Verwüstung
Russland hat im März letzten Jahres die Kontrolle über das Kraftwerk Saporischschja, die größte Anlage dieser Art in Europa, übernommen. Obwohl sie darauf bestehen, dass Wladimir Putins Streitkräfte dies taten, um das Kraftwerk zu schützen und es ordnungsgemäß instand zu halten, wächst in den letzten Monaten die Besorgnis über die von ihm ausgehende Bedrohung. Sky News sprach mit zwei Techniker:innen des Werks, die ihre Identität nicht preisgegeben haben.
Obwohl sie sagten, dass das Personal die meiste Zeit "mit vorgehaltener Waffe" festgehalten wurde und dass sie, wenn sie mit der Presse sprachen, "Folter, Gefängnis oder Schlimmeres" riskierten, wollten sie dennoch gehört werden. Beide Arbeitende gaben eine erschreckende Warnung ab.
Die Gefahr einer nuklearen Katastrophe, die weite Teile Europas, Russlands und des Mittelmeerraums verwüsten könnte, wächst. Einer der Techniker sagte:
Das Ausmaß der radioaktiven Verseuchung und vor allem das kontaminierte Gebiet wird Tausende von Quadratkilometern Land und Meer umfassen... es wäre viel, viel schlimmer als Fukushima und schlimmer als Tschernobyl.
Atomexpert:innen sind sich nicht einig, wie groß die Gefahr einer Nuklearkatastrophe wirklich ist, heißt es weiter.
Was sind die größten Bedrohungen für das Kernkraftwerk Saporischschja?
Techniker weisen darauf hin, dass das Kernkraftwerk nicht ordnungsgemäß gewartet wird und dass die dort gelagerten Waffen und der ständige Beschuss ausreichen, um irreversible Folgen zu verursachen.
Seit der Besetzung des Geländes durch russische Truppen im vergangenen Jahr kam es in der Ukraine zu sieben Stromausfällen, die von den Behörden des Landes als bewusste Maßnahme bezeichnet wurden, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu nehmen, ihr tägliches Leben zu meistern.
Die Insider berichten auch von Personalmangel. Ihnen zufolge sank die Zahl der Beschäftigten von 11.000 auf weniger als 3.500. Sie sagen:
Die Qualität der Arbeitskräfte ist geringer, weil die qualifizierten Mitarbeiter abgewandert sind. Insgesamt verschlechtert sich die Situation hier also.
Die Techniker:innen wiesen auch auf verstärkte militärische Aktivitäten in der Umgebung des Ortes in den letzten Wochen hin, denn sie beobachteten, dass die russischen Streitkräfte mehr Panzer, Munition und Waffen an den Ort brachten, von dem sie glauben, dass er nicht von den ukrainischen Streitkräften angegriffen wird. Einer der Arbeitenden sagte:
Die Sache ist die, dass vor anderthalb Monaten zwei Mal weniger Truppen auf dem Kraftwerk waren und jetzt sind es zwei Mal mehr, was bedeutet, dass sie sich definitiv auf die Gegenoffensive vorbereiten.
Verwendete Quelle:
Sky News: 'Ukraine war: Workers at deteriorating Zaporizhzhia plant fear 'devastation' on a scale 'worse than Chernobyl''
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK