Auch wenn das Unternehmen sicherlich gerne einen Schlussstrich unter "den größten Produktrückruf seit 20 Jahren" ziehen würde, wird der Skandal rund um die beliebte Kinder-Schokolade noch länger Gegenstand der Untersuchungen sein.
Ermittlungen gegen Ferrero laufen wegen Salmonellen-Skandals
Ferrero hat gehofft, die Fabrik im belgischen Arlon bereits im Juni 2022 wieder öffnen zu können. Denn kurz vor Ostern wurde ein groß angelegter Produktrückruf gestartet.
Insgesamt wurden über 3.000 Tonnen der Kinder-Schokolade von Ferrero eingestampft. Der Grund: eine Salmonellen-Verunreinigung im belgischen Ferrero-Werk.
324 Menschen haben sich in 16 Ländern - darunter auch Deutschland - mit Salmonellen vergiftet. In Frankreich alleine 118 Kinder, darunter mussten 22 Kinder im Krankenhaus behandelt werden. Eine Tatsache, die französische Behörden so nicht auf sich ruhen lassen können.
Justiz leitet Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung ein
Diese schalten sich nun bei den Ermittlungen ein. Wie die Bild berichtet, leitet die französische Justiz nun ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Ferrero ein. Die Staatsanwaltschaft in Paris soll verlauten haben lassen, dass es sich dabei um Vorwürfe der schweren Täuschung und der Gefährdung anderer handeln würde.
Belgische sowie luxemburgische Behörden haben mehrere Razzien bei Ferrero in Belgien und Luxemburg durchgeführt. Es sollen Dokumente und Computer-Hardware beschlagnahmt worden sein.
Produktrückruf kam sehr verspätet
Dabei ist der Verdacht aufgekommen, dass es sich dabei um fahrlässige Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung handeln könnte, da der Produktrückruf sehr verspätet kam.
Salmonellen wurden nämlich bereits im Dezember 2021 in der Fabrik in Arlon nachgewiesen, die Konsument:innen aber erst im April 2022 verständigt mit einem Produktrückruf.
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