Am 26. Juni 2021 stockt den Fans des Radsports der Atem, als eine Zuschauerin in der ersten Etappe einen Unfall mit mehreren Dutzend Sportlern verursacht.
45 Kilometer vor dem Etappenziel springt die Frau mit einem Pappschild mit der Aufschrift "Allez Omi-Opi" auf die Strecke. Der Deutsche Tony Martin prallt als erster gegen das Schild, stürzt und reißt 61 weitere Fahrer mit sich zu Boden.
Die Fahndung läuft
Pierre-Yves Thouault, der stellvertretende Leiter des Radrennens, gibt noch am selben Abend gegenüber dem Parisien bekannt, dass eine Anzeige erstattet wurde:
Das ist ein inakzeptables Verhalten. Beim Rennen sind es die Fahrer, nicht die Zuschauer, die ins Fernsehen kommen sollen. Die Tour soll ein Fest bleiben und wegen des Verhaltens einer ganz geringen Minderheit, wurde es ruiniert. Das können wir nicht akzeptieren.
Am Sonntag, den 27. Juni 2021, gibt die Polizei von Finistère über Facebook bekannt, dass nach der verantwortlichen Deutschen wegen "fahrlässiger Körperverletzung" gefahndet wird. Nach dem Unfall hatte die Frau nämlich die Flucht ergriffen. Die Polizeibehörde von Quimper erklärt gegenüber dem Parisien:
Es könnte sich schwierig gestalten, da die Frau alleine war. Und die Fernsehaufnahmen sind nicht gut genug, um sie zu identifizieren.
Gefunden und in Gewahrsam
Dann geht es allerdings doch schneller als erwartet. Laut dem französischen Sender RTL wurde die Zuschauerin am 30. Juni gegen 14 Uhr im Polizeipräsidium von Concarneau im Finistère in Gewahrsam genommen.
Der Frau droht nun eine Geldbuße von 1.500 Euro. Die Strafe könnte jedoch noch schärfer ausfallen, sollte der deutsche Sportler Jasha Sütterlin, der infolge seiner Verletzungen nicht länger am Rennen teilnehmen kann, ebenfalls Anzeige gegen die Frau erheben.