Erst im März des vergangenen Jahres hat in Grünheide in der Nähe von Berlin ein neues Produktionswerk des Elektroautobauers Tesla eröffnet. Tech-Milliardär Elon Musk hat noch vor der Eröffnung mit hochtrabenden Produktionszielen geworben.
Jetzt, fast ein Jahr später, sieht die Lage allerdings gar nicht so toll aus: Es scheint, als würden sich die Arbeiter von Musks ambitionierten Vorhaben nicht so mitreißen lassen, wie gehofft. Und wie ein paar Insider nun verlauten lassen, gibt es dafür triftige Gründe.
Keine fairen Löhne
Wie einige Mitarbeitende auf dem britischen Portal Wired berichten, laufen dem Tesla-Werk die Arbeitenden davon. Die Löhne seien zu niedrig, wird laut msn erzählt, die Führungskräfte seien zu unerfahren und allgemein sei kaum Motivation zum Arbeiten spürbar.
Viele Mitarbeitende würden sich krankschreiben lassen, erzählt ein anonymer Arbeiter - einfach nur, weil ihnen die Motivation zum Arbeiten fehlt. Manche Leute seien "länger krank, als sie tatsächlich gearbeitet haben", wie er laut msn berichtet. Von den 12.000 Stellen, die ursprünglich besetzt werden sollten, seien noch 5.000 frei.
Mangel an Empathie
Die immense Zahl an ausgeschriebenen Stellen zu besetzen dürfte des Weiteren schwierig bleiben, wenn man bedenkt, dass sich die großen Konkurrenten, wie VW, ganz in der Nähe befinden. Außerdem sei die Tatsache, dass Tesla etwa 20 Prozent weniger Lohn zahlt, als es auf dem Markt üblich ist, auch nicht gerade ein Garant dafür, qualifizierte Arbeiter zu finden, berichtet msn weiter.
Ein ehemaliger Mitarbeiter des Tesla-Werks berichtet außerdem von mangelnder Empathie: Er habe sich auf eine LinkedIn-Ausschreibung beworben und sei für den Job extra mit seiner Familie nach Berlin gezogen. Ein aktualisierter Arbeitsvertrag habe jedoch plötzlich Arbeitsbedingungen enthalten, die vorher nicht vereinbart gewesen seien. Wenig später habe er die Firma dann auch verlassen.
Verwendete Quelle:
msn: "'Totales Chaos' bei Tesla-Werk in Grünheide: Niemand will für Elon Musk arbeiten"