In Japan werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht anerkannt. Gleichzeitig sind die diesjährigen Olympischen Spiele in Tokio, die aufgrund der Corona-Pandemie drohten auszufallen, die "bislang queersten Spiele der bisherigen olympischen Geschichte", wie Watson schreibt.
Tom Daely und Matty Lee holen Gold
Gemeinsam mit seinem Sprungpartner Matty Lee steht der 27-jährige Weltmeister im Wasserspringen Tom Daley bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Podest.
Der Brite nimmt bereits zum vierten Mal an Olympischen Spielen teil und hat seinen langersehnten Traum von einer Goldmedaille nun endlich erfüllt. Bei der Ehrung kommen ihm die Tränen.
Daely sendet Message an queere Community
Daely drückt seinen Stolz darüber aus, dass er ein schwuler Mann ist und Gold bei den Olympischen Spielen geholt hat. An die queere Gemeinschaft hat er eine wichtige Botschaft:
Als ich mein Coming-Out hatte und noch jünger war, fühlte ich mich oft allein. Ich fühlte mich, als würde ich nirgendwo reinpassen, als könnte ich nichts erreichen aufgrund meiner Identität.
Dieser sportliche Erfolg solle alle Menschen, die sich irgendwie anders fühlen, dazu ermutigen groß zu träumen und sicher zu sein, dass sie alles schaffen können.
Russland und China sitzen daneben
Nach ihrem verdienten Sieg sitzen die beiden bei der anschließenden Pressekonferenz neben den Zweit- und Drittplatzierten Springern aus China und Russland.
In beiden Ländern werden die Rechte von Menschen aus der LGBT-Community unter den Tisch geschoben. Die Rede Daleys ist also nicht nur eine inspirierende Botschaft an seine Fans, sondern auch ein politisches Statement.
Noch nie haben so viele Sportler:innen an Olympia teilgenommen, wie in diesem Jahr. Um die 120 Athlet:innen haben sich als homo- oder bisexuell geoutet, wie Olivier Fabre, ein französisch-japanischer LGBTQ-Aktivist, gegenüber der Aargauer Zeitung erklärt.
Daley outet sich bereits 2013. Zuletzt erklärt der erste aktiv spielende Profi der US-Football-Liga öffentlich, dass er homosexuell ist, was als großer Erfolg für die LGBT-Community gezählt wird.
Zuvor kam es bei der Fußball-Europameisterschaft zu hitzigen Protesten, weil die UEFA sich gegen die Beleuchtung des Stadions in München in den Regenbogenfarben entschieden hat.