Die Fronten zwischen Nord- und Südkorea sind nach wie vor verhärtet. Bereits im Mai hatte das Regime von Kim Jong-un Ballons mit Müllsäcken über die Grenzen geschickt – als Antwort auf die "psychologische Kriegsführung Südkoreas". Nach einem kurzzeitigen "Waffenstillstand" ging die Sendung der Ekelballons in die nächste Runde.
Südkoreanische Aktivisten hatten Flugblätter nach Norden geschickt
Der Konflikt zwischen den beiden asiatischen Ländern ist nun erneut hochgekocht. Südkoreanische Aktivist:innen haben von Zeit zu Zeit Ballons mit Flugblättern gegen Kim Jong-un und dessen Regime über die Grenze geschickt.
Kürzlich wurden in den Grenzgebieten zudem Lautsprecher eingesetzt, die neben regimekritischer Propaganda auch eine Dauerbeschallung Nordkoreas mit dem aktuell auch in Deutschland beliebten K-Pop [also Popmusik aus Südkorea; Anm.d.Red.] vorsahen.
... und Nordkorea reagiert mit Ballons voller Müll und Exkremente
Das hatte Nordkorea dazu veranlasst, ebenfalls Ballons über die Grenze zu schicken. Allerdings waren diese nicht mit Flugblättern oder gar Geld befüllt, wie die Ballons der Aktivist:innen. Sondern mit Müll, Graupapier und sogar mit Tierexkrementen.
Im Mai waren bereits Tausende Ballons dieser Art über die Grenze geschickt worden. Für Südkorea eine unverhältnismäßige Provokation und der Versuch, "Angst und Chaos in unserer Gesellschaft zu verbreiten", wie ein Sicherheitsberater des Landes erklärte.
Nach kurzer Waffenruhe: Nordkorea droht mit "Haufen von Altpapier und Dreck"
Anfang Juni hatte man sich darauf verständigt, die Aktionen vorübergehend einzustellen – doch diese "Waffenruhe" war nicht von langer Dauer: Kim Yo Jong, die Schwester und wichtige Unterstützerin von Nordkoreas Herrscher Kim Jong-un, deklarierte die Aktionen Südkoreas als "psychologische Kriegsführung" und drohte Vergeltung an:
Südkorea wird in die bittere Verlegenheit kommen, ununterbrochen Altpapier aufzusammeln, und das wird seine tägliche Arbeit sein.
Kurze Zeit später schickte Pjöngjang wieder Müll-Ballons nach Südkorea. Bisher sollen sie vor allem Papier- und Stoffreste enthalten haben, aber keine Giftstoffe. Das Militär und Spezialeinheiten sind dennoch im Einsatz und warnen die Bevölkerung davor, sich den Ballons zu nähern.
Lage ist angespannt: Gelingt Deeskalation?
Die angespannte Lage ist zeitgleich auch ein neuer Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea. Das hängt unter anderem auch damit zusammen, dass Kim Jong-un angekündigt hatte, seine Militäraktivitäten wieder zu verstärken, ebenso wie die Atom- und Raketentests.
Südkorea hatte daraufhin ein Verbot, Flugblätter und Co. über die Grenzen zu schicken, aufgehoben, woraufhin die Aktivist:innen erneute damit begannen, Flugblätter nach Norden zu schicken, um dazu aufzurufen, das Regime zu stürzen.
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Verwendete Quellen:
Deutsche Welle: Nordkorea schickt wieder Müllballons über die Grenze
nTV: "Bisher kein giftiges Material": Nordkorea schickt weitere Müllballons über Grenze
Tagesanzeiger: Ballon-SchlachtNordkorea schickt wieder Müll-Ballons über die Grenze