Seine Zero-Covid-Strategie lässt den Rest der Welt mit Staunen auf Australien blicken, denn das Land hält das Coronavirus verblüffend gut im Zaum - bis die hochansteckende Delta-Variante um die Ecke kommt.
Höchste Infektion seit Pandemiebeginn
Bereits vor einigen Wochen wird klar: Australiens Zero-Covid-Strategie hat versagt. Am Donnerstag bricht das Land den Rekord für die meisten täglichen Infektionen seit Beginn der Pandemie.
Allein in der letzten Woche haben sich laut der BBC die Infektionszahlen mehr als verdoppelt. Die Einwohner der größten Stadt des Landes müssen nun einen verlängerten Lockdown in Kauf nehmen.
Lockdown in Sydney wird verlängert
Sydney lebt bereits seit Ende Juni im Lockdown. Dieser wird nun von der Regierung bis Ende September verlängert. Um die fünf Millionen Menschen sind von den Einschränkungen betroffen.
Insgesamt leben gegenwärtig über die Hälfte der Einwohner Australiens in Quarantäne. In einigen besonders betroffenen Vororten herrscht eine Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens.
Auch in anderen Städten sorgt Delta für Durcheinander. So verbringen die Bewohner Melbournes am Donnerstag ihren 200. Tag im Lockdown seit Beginn der Pandemie.
Soldaten sollen Corona eindämmen
Außerhalb von Sydney sollen die Maßnahmen laut der Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian, am 28. August gelockert werden. In Sydney sind kommt es dagegen vor allem in ärmeren Vororten zu Unruhen.
In zwölf besonderes gefährdeten Stadtteilen soll die Armee die Abriegelung gewährleisten. Die Bewohner dieser ethnisch vielfältigsten Orte, dürfen nur noch für eine Stunde am Tag das Haus verlassen.
Australien hat 971 Todesfälle durch Covid zu verzeichnen, weniger als viele andere Länder. Mehr als ein Viertel der Australier ist mittlerweile geimpft. Anders als Australien öffnet dieses Land seine Grenzen nach zwei Jahren wieder.