Das Gas entsteht bei der Verrottung von Biomasse unter Luftausschluss. Also zum Beispiel in Mooren, Müllhalden oder in Tiermägen. Mit 1896 ppb (parts per billion - Teilchen Methan pro Milliarde Teilchen) ist der Wert zirka zweieinhalb mal so hoch wie vor Beginn der Industrialisierung und um 17 ppb höher im Vergleich zum Vorjahr.
Kurzlebig klimadschädlich
Obwohl Methan relativ schnell wieder in der Atmosphäre abgebaut wird, wie derstandard.de erklärt, ist es kurzfristig rund 80 Mal klimaschädlicher als sein verteufelter Bruder. Es kann bis zu 9,1 Jahre in der Luft überleben, während von Kohlendioxid noch nach 1.000 Jahren 15 bis 40 Prozent übrig sind. Auch das Lachgas als Drittes im Bunde der Klimaschädlinge erreichte übrigens im selben Jahr sein Hoch.
Sind die Tiere Schuld?
Wir hören Methan oft im Zusammenhang mit Rindern, die das Gas ausatmen. Ist die Tierhaltung jedoch die einzig Schuldige? Ganz sicher ist sich die Wissenschaft hier nicht. Der Professor für Erdwissenschaften Euan Nisbet von der Royal Holloway University of London spürt dem Gas schon seit Jahrzehnten nach.
Er erforschte die Arktis, tropische Feuchtgebiete, gigantischen Müllhalden und riesige Rinderherden sowie amerikanische Ölfelder, australischen Kohlebergwerke und russische Erdgasleitungen.
Der Mensch trägt einen großen Teil zum rapiden Methananstieg bei. Laut Nisbet sind wir für etwa 60 Prozent dieser Emissionen verantwortlich, 40 Prozent stammen aus natürlichen Quellen. Derstandard.de berichtet von folgenden Zahlen:
- 120 Millionen Tonnen Methan gehen auf den Transport und Nutzung von Gas, Öl und Kohle zurück
- 115 Millionen Tonnen sind es bei den Wiederkäuern
- 70 Millionen Tonnen werden von Mülldeponien verursacht
- 200 Millionen Tonnen stammen aus natürlichen Feuchtgebieten
Forscher:innen befürchten einen Teufelskreis, der durch Methanfreisetzung durch Erderwärmung entstehen kann, wodurch wiederum mehr Methan in die Atmosphäre entweichen kann. Welchem Faktor aber der derzeitige Anstieg zuzuschreiben ist, bleibt ungeklärt.
Verwendete Quellen:
spektrum.de: Stärkster Methananstieg seit Beginn der Messungen
derstandard.de: Treibhausgas Methan: Die unterschätzte Nummer zwei