Die UEFA lässt vor Beginn der Europameisterschaft 2021 in einer Kampagne verlauten, welche Werte sie im Fußball vertritt und stellt sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten:
Rassismus, Homophobie, Sexismus und alle Formen von Diskriminierung sind ein Schandfleck für unsere Gesellschaft – und stellen heutzutage eines der größten Probleme im Fußball dar.
Die Sponsoren der EM, die wie immer am Rande des Spielfeldes plakatiert werden, sind jedoch Unternehmen, die diese beworbenen Werte ganz und gar nicht teilen.
Qatar Airways
Einer der Werbepartner der EM, der nichts auf die Verteidigung von Menschenrechten hält, ist Qatar Airways. Der bekannteste Konzern Katars repräsentiert den reichen Golfstaat.
Das Land ist unter anderem wegen der schrecklichen Arbeitsbedingungen umstritten, unter denen zum Beispiel beim Bau von Fußballstadien schon mehrere 100 Menschen gestorben sind.
Katar verurteilt nicht nur Homosexualität als kriminellen Akt, sondern unterstützt auch die islamistische Terror-Organisation Hamas in Gaza, die Homosexuelle ermorden lässt.
Gazprom
Die russische Firma Gazprom ist schon in der Vergangenheit in mehrere Skandale verwickelt gewesen. Das gigantische Energieunternehmen gehört zu über 50 Prozent dem russischen Staat.
Dass in Russland Korruption Alltag ist, ist ein offenes Geheimnis. So trägt der Gasriese indirekt dazu bei, Putins Anti-Homosexuellen-Politik durchzusetzen.
Gazprom sponsort also nicht nur die Europameisterschaft, sondern auch viele der scharf kritisierten Aktionen Putins, wie zum Beispiel die Niederschlagung von Demos oder die Vergiftung von Kreml-Kritiker Nawalny.
TikTok
Eine der aktuell weltweit beliebtesten Videoplattformen gesellt sich zu den EM-Sponsoren: Das chinesische Unternehmen TikTok. Wer denkt, die Plattform sei Anti-diskriminierend, liegt falsch.
Denn China ist dafür bekannt, die Menschenrechte nicht für voll zu nehmen. So werden systematisch Inhalte zensiert, die sich um die Rechte von Homosexuellen bemühen.
Kritik an der UEFA
Die Verbindung der Werbetreibenden mit Ländern, in denen Menschenrechte sehr klein geschrieben werden, fällt auch Politikern wie Grünen-Politiker Cem Özdemir auf.
FDP-Außenexperte Bijan Djir-Sarai weist gegenüber BILD darauf hin, dass die "sportliche Bühne für Propaganda" von Terrorunterstützern missbraucht werden könnte und Wenzel Michalski, Deutschland-Chef von Human Rights Watch, urteilt:
Was die Uefa propagiert, sind nichts als hohle Phrasen.