Irland überprüft aktuell in einer sechsmonatigen Testphase die Umsetzbarkeit einer Vier-Tage-Woche. Ziel ist es, die Arbeitsstunden zu reduzieren und nicht die Arbeit von fünf Tagen auf vier zu verteilen.
Ein sehr fortschrittlicher Ansatz zu Gunsten des Wohlergehens der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der auch andere europäische Länder inspirieren könnte.
Die Vorteile eines dreitägigen Wochenendes
Die Produktivitätssoftware Prodoscore hat herausgefunden, dass die Menschen Dienstags, Mittwochs und Donnerstags am produktivsten sind. Auf dieser Grundlage zielt die Vier-Tage-Woche-Kampagne darauf ab, eine bessere Work-Life-Balance zu gewährleisten.
Eine Vier-Tage-Woche bedeutet ein längeres Wochenende, das man für neue Aktivitäten und zur Pflege sozialer Kontakte nutzen kann, um daran persönlich zu wachsen.
Vorstandvorsitzender Paul McNulty berichtet, dass seine Mitarbeitenden jetzt "glücklicher, erholter und engagierter zur Arbeit" erscheinen. Studien aus Neuseeland und Japan lassen ähnliche Schlüsse zu.
Außerdem geht man davon aus, dass die Vier-Tage-Woche die Nachhaltigkeit von Unternehmen verbessert und sie gegen geschlechterspezifische Unterschiede helfen könnte. Allgemeiner betrachtet, zeigt dieser Versuch den Bedarf eines neuen Ansatzes für Arbeitsweisen.
Hat der Lockdown unsere Sicht auf Arbeit verändert?
Im Laufe der letzten zwei Jahre mussten Unternehmen ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken. Jüngste Studien zeigen, dass die Produktivität dadurch tatsächlich gesteigert werden kann.
Facebook hat sich beispielsweise bereits für das Homeoffice ausgesprochen – Mitarbeitende können von überall aus arbeiten und werden nach lokalen Verhältnissen bezahlt.
Nicht alle sind überzeugt
Doch obwohl immer mehr Studien eine gesteigerte Produktivität im Homeoffice belegen, scheuen nach wie vor viele davor zurück. Beispielsweise David Solomon, Chef von Goldman Sachs Group Inc..
Er erklärt, dass Mitarbeitende in das Finanzumfeld, Büros oder die Wall Street eintauchen müssen, um den Job kennenzulernen.
Geben wir den Studien noch ein paar Monate und vielleicht werden die deutlichen Vorteile von zusätzlicher Freizeit dann einleuchtend.
In Deutschland ist vor wenigen Wochen ein Projekt zum bedingungslosen Grundeinkommen gestartet. 122 Menschen bekommen über drei Jahre hinweg jeden Monat 1200 Euro.