Seit vielen Jahren sind Schröder und Putin miteinander befreunden. Der Noch-SPDler ist als Lobbyist für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 tätig und hat eine Rolle als Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft intus, wie RND.de berichtet.
Ultimatum der SPD
Deswegen regnet es auch aus den eigenen Reihen seit Beginn der russischen Invasion Kritik. Zuletzt hatten mehrere Mitarbeiter:innen die Zusammenarbeit mit dem Altkanzler aufgekündigt. Jetzt forderte die SPD-Spitze ihn mit einem Ultimatum auf, die Mandate bei den russischen Staatsunternehmen niederzulegen. Ein SPD-Ortsverein hat bereits einen Antrag gestellt, Schröder aus der Partei auszuschließen.
Bisher äußert sich Schröder nicht zu dem Ultimatum, stattdessen reist er jetzt mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim nach Moskau, um persönlich das Gespräch mit Putin zu suchen. Laut Informationen, die der dpa vorliegen, soll der Vermittlungsversuch von ukrainischer Seite ins Leben gerufen worden sein.
Handelt Schröder auf Bitte der Ukraine?
Einem Bericht der "Politico" zufolge habe ein kyiver Politiker die Reise ermöglicht und das Ehepaar Schröder-Kim zunächst nach Istanbul geholt, wo der Altkanzler sich mit einer ukrainischen Delegation getroffen habe.
Danach habe er um ein Treffen mit Putin gebeten, das ihm innerhalb von zehn Minuten bestätigt wurde. Am Mittwoch ging dann die Reise für Schröder und seine Frau weiter mit einer russischen Maschine in Richtung Kreml.
Erstes Gespräch mit Putin stattgefunden
Dort soll ein erstes Gespräch zwischen Schröder und Putin bereits am Donnerstag stattgefunden haben. Ob weitere Termine geplant sind, ist bisher nicht bekannt. Schröders Ehefrau Soyeon Schröder-Kim veröffentlichte jedoch ein Statement auf Instagram, in dem es heißt:
Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen wie etwa dem DFB.
Außerdem veröffentlichte sie ein Foto von sich, wie sie betend vor der Basilius-Kathedrale am Roten Platz in Moskau zu sehen ist.
Wie Politiker:innen auf die eigenmächtige Aktion Schröders reagieren, verraten wir euch im Video.