Der Internist und Hämatologie Matthias Schrappe veröffentlicht mit seinem Team eine Analyse zu den Zahlen der genutzten Intensivbetten in Deutschland.
Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass die Situation gar nicht so dramatisch ist, wie es scheint, und die alarmierenden Werte bezüglich der überfüllten Intensivstationen gefälscht sind.
Der Verdacht: Ärzte haben Fördergelder eingesteckt
Der Gesundheitsökonom Matthias Schrappe fertigt gemeinsam mit weiteren Vertretern aus der Wissenschaft ein Thesenpapier an, das schwere Vorwürfe gegen Krankenhauspersonal erhebt.
Demnach sei das Gesundheitssystem, im Gegensatz zur Darstellung gegenüber der deutschen Bevölkerung, gar nicht überlastet und die Panikmache vor einer Triage pure Erfindung.
Intensivbetten seien sozusagen künstlich überfüllt worden, weil Patienten, die es überhaupt nicht nötig hatten, auf die Intensivstation verlegt worden sind.
In der logischen Folge beschuldigen die VerfasserInnen Ärzte und Krankenhäuser, die Fördergelder, die für zusätzliche Intensivbetten gedacht waren, in die eigene Tasche gesteckt zu haben.
Die Reaktionen sind gelassen
Mehrere Quellen, wie beispielsweise der Spiegel, zweifeln an dem Vermögen dieses Dokuments, Vertretern des Gesundheitssystems Statistikmanipulationen zu unterstellen.
Auch ein Sprecher des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) reagiert auf diese Vorwürfe zum "DiviGate"-Skandal, wie er auf Twitter genannt wird, auf einer Pressekonferenz gefasst:
Der starke Vorwurf, dass Menschen auf Intensivstationen aufgenommen worden sind, die es nicht sollten, ist nicht belegt.
Manche Angaben in dem Text der Wissenschaftskooperation seien schlicht inkorrekt, andere unzureichend ausgeführt. Genaue Daten und Zahlen, die diese Vorwürfe belegen könnten, fehlen.
Egal, wie kontrovers das Thesenpapier sein mag, es ist nicht auszuschließen, dass zumindest in einzelnen Fällen, Ärzte oder Krankenhäuser tatsächlich Fördergelder veruntreut haben.