Newsweek berichtet am 22. September über eine schockierende Diskussion im russischen Staatsfernsehen. Dort werden Witze darüber gemacht, dass die Beerdigung der Queen der ideale Zeitpunkt für einen Atomangriff auf Großbritannien gewesen wäre.
Öffentlicher Diskurs in den Medien
Die Sendung 60 Minuten des Senders Russia-1 strahlt am vergangenen Montag, den 19. September, eine Live-Debatte über das Thema Atomkrieg zwischen Russland und den westlichen Mächten aus. Über diesen Kanal werden häufig Botschaften verbreitet, die darauf abzielen, die westliche Welt für ihre Einmischung und die von ihr geleistete Hilfe für die Ukraine zu bestrafen.
Andrej Guruljow, Mitglied der russischen Duma und ehemaliger Armeekommandant, spielt die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Biden herunter, der den russischen Präsidenten Putin vor dem Einsatz von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen in der Ukraine warnte. Wie Newsweek berichtet, fragt Guruljow rhetorisch:
Warum sollten wir Deutschland oder die Ukraine mit Atomwaffen angreifen, wenn Großbritannien die Wurzel des Übels ist?
Großbritannien im Fadenkreuz von Russland
Daraufhin fügt die Moderatorin Olga Skabejewa hinzu: "Wir sollten es heute machen, da sind die besten Leute da" und verweist damit auf das Staatsbegräbnis von Königin Elizabeth II. und alle westlichen Würdenträger:innen, die bei der feierlichen Zeremonie anwesend waren.
Am vergangenen Montag empfängt London westliche Staatsoberhäupter wie US-Präsident Biden, den französischen Präsidenten Macron, den japanischen Kaiser Naruhito und viele andere, um sich von der Königin zu verabschieden.
Das Vereinigte Königreich ist ein Land, das die Ukraine mit am stärksten unterstützt und gerät deshalb in das Fadenkreuz öffentlicher Äußerungen russischer Behörden. Guruljow macht sich über Bidens Behauptung lustig, Russland würde die Ukraine mit Atomwaffen angreifen:
Haben Sie den ganzen Unsinn gehört, den er von sich gegeben hat? Wie kam er darauf, dass wir einen Atomschlag gegen die Ukraine durchführen würden?
Marswüste Großbritannien
Er fügt hinzu, dass die Russ:innen die Ukraine brauchen, um dort zu leben. Also wäre es sinnvoller, sich westlichere Ziele zu suchen und Großbritannien mit Atomwaffen "in eine Marswüste zu verwandeln".
Der Co-Moderator der Sendung 60 Minuten, Evgeny Popov, unterbricht Guruljow mit der Bemerkung, dass auch Großbritannien über Atomwaffen verfüge. Doch Guruljow erwidert daraufhin, dass die russischen Waffen viel stärker seien und die Fähigkeiten Großbritanniens dezimieren würden.
Newsweek berichtet bereits zuvor, dass Guruljow, der seit dem 24. März 2022 von den USA mit Sanktionen belegt ist, im vergangenen Monat in derselben Sendung dafür plädierte, Putin solle Großbritannien mit Atomwaffen angreifen, "was das Ende der britischen Krone bedeuten würde".
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Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK