Russischer Konvoi gesichtet: Schickt Putin seine Atomwaffen in die Ukraine?

Ein Konvoi, der Ausrüstung für das russische Atomwaffenprogramm transportiert, beschäftigt derzeit die Militär-Experten. Macht Wladimir Putin nun ernst oder bereitet er einen Test vor, um ein Signal an den Westen zu senden?

Atomwaffen-Konvoi der russischen Streitkräfte
© Vyacheslav Argenberg@Getty Images
Atomwaffen-Konvoi der russischen Streitkräfte

Der Kreml macht erneut seine Bereitschaft zu einer erheblichen Eskalation des Konflikts deutlich. Videoaufnahmen, die zeigen wie ein Zug der russischen Streitkräfte sich womöglich in Richtung Ukraine bewegt, schüren ernsthafte Befürchtungen im Westen.

Konvoi Richtung Ukraine?

Das Video stammt von dem pro-russischen Telegram-Kanal Rybar. Zu sehen darin ist ein langer Konvoi, der gepanzerte Mannschaftstransporter und andere Ausrüstung transportiert. Der Konvoi wurde in Zentralrussland gesichtet und befindet sich scheinbar auf dem Weg in die Ukraine, wie The Times berichtet.

Wie The Telegraph berichtet, handelt es sich dabei angeblich um einen Zug, der von der geheimen Nuklearabteilung betrieben wird und mit der 12. Hauptdirektion des russischen Verteidigungsministeriums verbunden ist.

Nur eine Demonstration von "Stärke"?

Militär-Experten gehen davon aus, dass es sich bei diesem Schachzug eher um eine Demonstration von Putins Bereitschaft zum Einsatz von Atomwaffen im Schwarzen Meer handeln könnte. Gegenüber The Sun sagt der polnische Verteidigungsanalytiker Konrad Muzyka:

Das Direktorat ist für nukleare Munition, deren Lagerung, Wartung, Transport und Ausgabe an die Einheiten verantwortlich. Das Video zeigt zwar keine Vorbereitungen für einen nukleare Erstschlag, aber es könnte ein Signal an den Westen sein, dass Moskau eskaliert.

Doch obwohl eine solche Machtdemonstration wahrscheinlicher ist, besteht die Möglichkeit, dass Putin seine taktischen Atomwaffen in der Ukraine abfeuern könnte. Sollte er sich dazu entschließen, bestünde ein erhebliches Risiko.

Hinzu kommt ein geleakter Geheimbericht der NATO, in dem laut Buisness Insider vor den Plänen Russlands gewarnt wird, seinen nuklearen Torpedo Poseidon zu testen. Der Sprengkopf wird auch gerne als "Weltuntergangs-Waffe" bezeichnet.

Das mit dem Poseidon beladene russische U-Boot K-329 Belgorod befindet sich derzeit auf dem Weg in die Arktis. Wie die italienische Zeitung La Repubblica berichtet, soll der Torpedo in der Kara-See getestet werden.

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Russisches Atom-U-Boot auf Patrouille Boris Fedorenko/EyeEm@Getty Images

Die Gefahr ist real

Die meisten Analyst:innen sagen, dass es unmöglich ist, zu verstehen, was Putin denkt oder ob er überhaupt rationale Entscheidungen trifft und gut informiert ist. James Rogers, Forschungsdirektor des Council on Geostrategy, sagt in einem Interview auf deren Webseite:

Ich würde einen russischen Atomschlag gegen die vorrückenden ukrainischen Streitkräfte nicht ausschließen, egal wie unwahrscheinlich dies erscheint. Angesichts der Qualität der derzeitigen Entscheidungsfindung im Kreml sollte man nichts ausschließen. Die Russen sind verzweifelt, aber es wäre eine dramatische Eskalation, die Länder wie Indien und sogar China sicherlich verurteilen würden.

Wie der Westen auf einen Atomschlag gegen die Ukraine reagieren würde, ist unklar. Rogers ist der Meinung, dass umfangreiche Cyberangriffe eine Möglichkeit wären. Ebenso wie eine Verstärkung der wirtschaftlichen Strangulierung Russlands und weitere Unterstützung für die Ukraine.

Eine nukleare Reaktion der NATO auf einen atomaren Angriff in der Ukraine würde seiner Meinung nach "die Büchse der Pandora öffnen" und wäre wahrscheinlich der Beginn des dritten Weltkriegs.

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