Während hierzulande so viel wie möglich getan wird, die Mitglieder der LGBTQIA*-Szene vor feindlichen Angriffen zu schützen, läuft es in Russland genau andersrum.
Keine Werbung für Homosexualität in Russland
Bereits vor wenigen Wochen hat das Parlament in Ungarn ein Gesetz erlassen, das die Propaganda für Homosexualität verbietet. Zu Propaganda gehören auch Aufklärungsbücher.
In dieser Vorgehensweise richtet sich das Land nach der Linie, die auch Russland verfolgt, wo Homosexualität zwar erlaubt, aber die Werbung dafür verboten ist.
Die Lebensmittelkette Vkusvill schaltet diese Woche eine Werbeanzeige, die eine Familie mit lesbischen Eltern zeigt - mit der Message, dass Familie mehr ist, als DNA.
Unter anderem das Statement "Im 21. Jahrhundert sind es zuallererst Menschen, die uns lieben", hat nicht nur scharfe Kritik in den sozialen Medien und Drohungen zur Folge.
Kampagne wird zurückgenommen
Die Werbekampagne, von der hierzulande vermutlich viele begeistert gewesen wären, kommt in Russland gar nicht gut an. Das Unternehmen erhält sogar Drohungen.
Auch die Familie selbst habe Medienberichten zufolge Morddrohungen erhalten.
Im Nachhinein löscht Vkusvill die Werbung. Auf der Homepage erklärt das Unternehmen, die Werbung sei ein "Fehler" gewesen und habe "die Gefühle vieler unserer Kunden, Mitarbeiter, Partner und Lieferanten verletzt".
Die Moscow Times berichtet, dass die Werbung eine Altersempfehlung von "18+" begleitet hatte, um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen. Lob erhält die Kampagne im Allgemeinen nur sehr wenig.
Dass der Fußball vor allem auch politisch ist, zeigt sich im Laufe dieser EM besonders stark: Mehrere Fußballklubs lassen ihre Stadien als Zeichen gegen Diskriminierung in den Farben des Regenbogens erstrahlen.