Der französische Präsident Emmanuel Macron ehrt den verstorbenen Journalisten in einem Tweet mit ergreifenden Worten:
Der Journalist, Fréderic Leclerc-Imhoff, ist in der Ukraine gewesen, um die Realität des Krieges zu zeigen. An Bord eines Busses saß er neben Zivilisten, die gezwungen waren vor den russischen Bomben zu fliehen, dort wurde er tödlich getroffen".
Der Staatschef wurde über die Situation informiert und wollte Frédéric Leclerc-Imhoff, der unter anderem für BFM TV gearbeitet hat, würdigen. Der Journalist soll von einem Granatsplitter getroffen worden sein.
Zweiter französischer Journalist in der Ukraine getötet
In einem zweiten Tweet fährt der Präsident fort:
Ich teile den Schmerz der Familie, der Angehörigen und der Kollegen von Frédéric Leclerc-Imhoff, denen ich mein Beileid ausspreche.
Frédéric Leclerc-Imhoff ist 32 Jahre alt gewesen und hat seit sechs Jahren als Reporter für den Nachrichtensender gearbeitet. Er wurde von seinem Kollegen, dem Redakteur Maxime Brandstaetter, begleitet, der verletzt und nach Dnipro im Osten des Landes evakuiert wurde, berichtet Le Parisien. Ihre ukrainische Übersetzerin, die sich ebenfalls am Ort des Geschehens befand, sei offenbar unversehrt.
Die ersten Würdigungen
Sein Sender, BFMTV, würdigt den Reporter, insbesondere der Generaldirektor Marc-Olivier Fogiel. Er sagt gerührt während einer Nachrichtensendung:
Die Redaktion ist heute Abend in Trauer. Es war das zweite Mal, dass Frédéric auf eigenen Wunsch in die Ukraine reiste.
Frédéric Leclerc-Imhoff ist der zweite französische Journalist, der in der Ukraine ums Leben kommt, seit Wladimir Putin am 24. Februar 2022 in das Land einmarschiert ist. Mitte März ist der französisch-irische Fotograf und Kameramann Pierre Zakrzewski in Horenka gestorben, nordwestlich von Kiew. Sein Fahrzeug soll beschossen worden sein.
"Komplize der ukrainischen rechtsextremen Kräfte"
Auf russischer Seite stellt die Presse Frédéric Leclerc-Imhoff als ausländischen Söldner dar. Die russische Nachrichtenagentur TASS schreibt:
Wir schließen nicht aus, dass er Waffen und Munition an die Stellungen der Streitkräfte geliefert hat. Deshalb erwartete ihn ein so trauriges Schicksal. Ich würde ihn nicht als Journalisten bezeichnen, da seine Aktivitäten wahrscheinlich von anderer Art waren. Er kann als ausländischer Söldner bezeichnet werden. Man kann mit Sicherheit erklären, dass er ein Komplize der ukrainischen rechtsextremen Kräfte war.
Auf Twitter empören sich zahlreiche Internetnutzer:innen und Journalist:innen und verurteilen die russische Propaganda.
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Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich