Russland hat im Krieg gegen die Ukraine bereits kurz nach Beginn des Angriffs im Februar 2022 das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja unter seine Kontrolle gebracht. Es ist das größte Atomkraftwerk in ganz Europa.
Nun haben Expert:innen auf dem Gelände des Atomkraftwerks einigen Angaben zufolge einige Minen entdeckt. Um wie viele Minen es sich dabei handelt, ist noch unklar und auch, ob am AKW selbst Sprengkörper angebracht sind, weiß man bislang nicht.
Minen rund um AKW
Wie die BILD-Zeitung, die Tagesschau sowie das RedaktionsnetzwerkDeutschland berichten, hat die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) rund um das von Russland besetzte Atomkraftwerk sogenannte Antipersonenminen gefunden.
Diese befinden sich weiteren Angaben zufolge in einem Sperrbereich des AKW-Gebietes, zu dem die Mitarbeiter:innen des Werks keinen Zugang haben. Eine Detonation der Minen würde zwar laut bisherigen Angaben die Sicherheit des Personals sowie des Kraftwerks nicht bedrohen - dennoch dürfte die Angelegenheit natürlich psychologischen Druck auf die Betroffenen erzeugen.
Verstoß gegen Richtlinien und Abkommen
Ob sich am Atomkraftwerk selbst auch Sprengkörper befinden, ist bisher unklar - der ukrainische Präsident Selenskyj hat Russland jedoch schon mehrmals vorgeworfen, "sprengstoffähnliche Gegenstände" an den Reaktoren angebracht zu haben. Somit soll angeblich ein Angriff von ukrainischer Seite auf das Kraftwerk vorgetäuscht werden.
Als besonders verwerflich stuft IAEA-Chef Rafael Grossi jedoch den Verstoß gegen das Ottawa-Abkommen von 1997 ein, welches den Einsatz von Antipersonenminen strikt untersagt. Er kritisiert zudem den Einsatz der Minen im Hinblick auf die Gefährdung der nuklearen Sicherheit und den Verstoß gegen die Sicherheitsrichtlinien der IAEA.
Verwendete Quellen:
BILD: "Angst um Europas größte Nuklear-Anlage: Russen haben AKW-Gelände vermint"
Tagesschau: "Krieg gegen die Ukraine: Gelände um AKW Saporischschja offenbar teils vermint"
RedaktionsnetzwerkDeutschland: "AKW von russischen Truppen besetzt: Minen beim Atomkraftwerk Saporischschja entdeckt"