Sollte es Ende 2022 endlich der Fall sein, dass Teslas Full Self Driving (eine Art Autopilot für Kraftfahrzeuge) reibungslos funktioniert, könnte Elon Musk, der sein Vermögen u. a. auch Kryptowährungen zu verdanken hat, die Strategie seines Unternehmens ändern und die begehrten E-Autos nicht mehr verkaufen, sondern stattdessen vermieten. Das könnte für die Firma allerdings ziemlich teuer werden.
Ganz so revolutionär ist Musks Idee nicht
Mit seiner Idee ist Musk in der Automobilbranche gar nicht auf weiter Flur allein. Der Mitbegründer des Zahldienstes PayPal, der wohl öfter in der Kritik steht als ihm lieb ist, folgt damit Konkurrenten wie Volvo, bei denen sich das Modell schon vor längerer Zeit durchgesetzt hat. Im letzten Jahr hat sich bei dem schwedischen Autohersteller immerhin fast ein Viertel aller Käufer:innen für ein Abo-Modell entschieden.
Die Webseite Business Insider erklärt das Geschäftsmodell wie folgt:
Technisch gesehen verkauft der Hersteller das Auto an den eigenen Finanzdienstleister, der das Fahrzeug dann dem Kunden überlässt. Der wiederum darf das Auto ein paar Jahre fahren, um es dann entweder zum Restpreis zu kaufen oder gegen ein neues Modell des gleichen Herstellers zu tauschen.
Vorteile für die Kund:innen
Das Abo-Modell hat für interessierte Autofahrer:innen gleich mehrere Vorteile: Es ist zum Beispiel möglich, das Auto im Laufe des Abonnements einfach auszutauschen. Das ist dann vor allem interessant, wenn sich die Fahrzeuge technisch immer weiterentwickeln, aber nicht genug Geld vorhanden ist, um sich bei jedem interessanten Entwicklungsschritt eine neue Fahrgelegenheit zu leisten.
Hinzukommt, dass E-Autos generell für viele Menschen nicht ganz so einfach zu finanzieren sind: In manchen Fällen sind die die Pkws mit Fahrhilfe bis zu 20.000 Euro teurer. Zwar ist ein Abonnement teurer als ein Leasing, dafür enthält es aber auch bestimmte Serviceleistungen, die sonst zusätzlich anfallen würden, wie z. B. ein Reifenwechsel.
Besonderer Service könnte vor allem besonders teuer werden
Elon Musk will die Kundenfreundlichkeit anscheinend auf die Spitze treiben und mit einer App dafür sorgen, dass die E-Autos eigenständig vorfahren. Braucht ein:e Fahrer:in das den fahrbaren Untersatz nicht mehr, soll der nächste Abonnent bzw. die nächste Abonnentin einsteigen dürfen. Befindet sich das Fahrzeug nicht in den Händen eines Nutzers/einer Nutzerin, soll es aber nicht einfach herumstehen, sondern als Taxi fungieren.
Die Idee kling vielversprechend, allerdings gibt es doch einen nicht ganz so kleinen Haken bei der Umsetzung: Die Kosten für die Instandhaltung und Pflege von Autos, die zum Carsharing benutzt werden, sind enorm hoch. Inwiefern sich das Geschäftsmodell in der Zukunft wirklich lohnen würde, ist also fraglich. Welche umstrittenen Aussagen Musk vor einiger Zeit zu anderen Themen (z. B. Kryptowährungen) macht, könnt ihr in unserem Video sehen