Nicht nur Privatmenschen haben ihr Leben an den Corona-Bestimmungen auszurichten, insbesondere wenn sie auf Reisen gehen wollen.
Das müssen jetzt auch die Spieler der deutschen Nationalelf im Rahmen der EM tun. Das Problem ist, dass einige bei Clubs in England spielen und Großbritannien zum Virus-Varianten-Gebiet erklärt worden ist.
Ausnahmeregelung für das Trainingslager in Seefeld möglich
In der ersten Etappe müssen die deutschen Spieler zum Training ins österreichische Seefeld reisen. Die Profis haben also die in Österreich geltenden Quarantäne-Pflichten zu beachten.
Dies betrifft die Spieler Ilkay Gündogan, Kai Havertz, Robin Koch, Bernd Leno, Antonio Rüdiger und Timo Werner, denn sie reisen aus Großbritannien an.
Von der Teilnahme dieser Spieler abgesehen, ist auch die Frage offen, wann Toni Kroos nach seiner Corona-Erkrankung wieder wird trainieren kann.
Zur großen Erleichterung des Bundestrainers Joachim Löw sowie der Nationalmannschaft sind die Corona-Regeln in Österreich weniger hart als in Deutschland.
Für aus Großbritannien einreisende Personen wird dort zwar eine zehntägige Quarantäne fällig, die aber mit einem negativen Test ab dem fünften Tag nach der Einreise beendet werden kann.
Zudem hat das österreichische Gesundheitsministerium zu verstehen gegeben, dass eine zusätzliche Sonderregelung nicht ausgeschlossen ist.
Wie soll die EM 2020 gemeistert werden?
Ist das Trainingslager in Tirol gerettet, geht es erst richtig los. Dann kommen neue Probleme auf das Team zu, da in Deutschland die Corona-Regeln strikter als in Österreich sind:
Einreisende aus Großbritannien müssen sich bei uns zwei Wochen in Quarantäne begeben, "ohne Ausnahme", wie es aus dem Bundesinnenministerium heißt.
In diesem Sinne müssen sich also Gündogan, Havertz, Rüdiger und Werner nach dem Champions-League-Finale in Selbstisolation zu begeben.
Ohne weitere Sonderreglung können sie also erst unmittelbar vor dem ersten Gruppenspiel am 15. Juni gegen Frankreich zur Nationalmannschaft stoßen.
Die der Corona-Pandemie geschuldete Einreise-Verordnung gilt noch bis zum 30. Juni 2021 und wird so weite Strecken des EM-Turniers beeinträchtigen.
Kann zum Beispiel das Team, das am 26. Juni in London das Achtelfinale gewinnt, überhaupt nach Deutschland einreisen und am 2. Juli in München beim Viertelfinale spielen?
Vor diesem Hintergrund wird es also nur zu verständlich, dass die UEFA als Veranstalter des Turniers derzeit an vielen Stellen über Ausnahmegenehmigungen für die Spieler verhandelt.
Denn es wird schwierig bis unmöglich sein, die in jedem Land anders gehandhabten Quarantäneregeln im Laufe der EM durchgehend zu beachten.