Der Krieg zwischen Russland und Ukraine jährt sich in wenigen Tagen bereits zum ersten Mal und hält die Welt nach wie vor in Atem. Gleichzeitig sorgt der russische Staatschef wieder einmal mit seiner offensichtlichen Affinität zu Atomwaffen für Unruhen.
Wie BILD berichtet, sollen in dieser Woche atomfähige Langstreckenflieger über das Beringmeer in Richtung des US-Bundesstaats Alaska geflogen sein; wenig später sind zwei russische Überschall-Atombomber über das Europäische Nordmeer geschickt worden. Wie der Kreml am Dienstag in einer offiziellen Mitteilung bekanntgegeben hat, soll es sich um "planmäßige Flüge" gehandelt haben.
Bedrohung für den Westen
All das deutet auf eine offene Drohung vonseiten Russlands gegen den Westen hin. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres haben die westlichen Mächte gegenüber Putin unmissverständlich klargestellt, dass ihm im Falle eines nuklearen Angriffs ein vernichtender Gegenschlag von drei Fronten drohe.
Wie es scheint, geht das Säbelrasseln von russischer Seite nun allerdings von Neuem los. Wie BILD weiterberichtet, hat der norwegische Geheimdienst ebenfalls am Dienstag mitgeteilt, dass Russland auch in der Barentssee nördlich von Norwegen atomwaffenfähige Schiffe stationiert habe. Dies sei eine "ernsthafte Bedrohung für Europa".
Geteilte Expertenmeinungen
Auch wenn die aktuellen Ereignisse ein eindeutiges Bild zu zeichnen scheinen, sehen die Expert:innen-Meinungen zu dem Thema recht unterschiedlich aus. Zu der Frage, ob Putins Maßnahmen einen Atomkrieg ankündigen, erklärt Militär-Historiker Carlo Masala laut BILD, es sei nicht klar, ob die aktuellen Aktivitäten Russlands über das übliche Maß an Einschüchterungsversuchen hinaus gehen.
Prof. Dr. Joachim Krause von der Universität Kiel ist sich dagegen ganz sicher, dass aus Russland keine Gefahr droht. Putin würde im Falle eines offenen Angriffs definitiv den Kürzeren ziehen, vielmehr dienen seine aktuellen Maßnahmen dazu, den Westen so weit einzuschüchtern, dass keine militärische Hilfe mehr in die Ukraine gesendet wird.
Unklare Zukunft
Verteidigungs-Expertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann plädiert jedoch demgegenüber laut BILD dafür, die aktuellen Ereignisse in jedem Fall ernst zu nehmen, da Putin schon seit über einem Jahr versuche, den Westen mit dem Einsatz von Nuklear-Waffen zu verunsichern.
Welches Ziel Putin letztendlich wirklich verfolgt, bleibt abzuwarten. Allerdings sollte spätestens der Angriff auf die Ukraine gezeigt haben, dass jederzeit mit Überraschungen von russischer Seite gerechnet werden muss.
Verwendete Quelle:
BILD: "Das will der Kreml-Diktator wirklich: Putins Spiel mit der Atom-Bombe"