Wladimir Putin ist bei einem Staatsbesuch in der südrussischen Stadt Wolgograd offenbar erneut mit seinem berüchtigten "Atomkoffer" gesichtet worden. Es wird angenommen, dass die Anwesenheit des Koffers eine kaum verhüllte Drohung an den Westen war.
Wladimir Putins "Atomkoffer
Am Donnerstag, den 2. Februar, war der russische Präsident in Wolgograd, um den 80. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Hitler in der Schlacht von Stalingrad zu feiern. Putin hielt eine Rede zum Gedenken an die gefallenen sowjetischen Soldaten und legte am Kriegerdenkmal von Mamajew Kurgan Blumen nieder.
Bewaffnete Sicherheitsbeamte wurden in der Nähe des Kremlchefs gesehen, die zwei schwarze Taschen trugen. Es wird vermutet, dass es sich bei der einen um einen faltbaren Schutzschild handelt, der den Präsidenten im Falle einer Schießerei schützen soll, während in der anderen der "nukleare Aktenkoffer", auf Russisch "Cheget" genannt, transportiert wird.
Entgegen der landläufigen Meinung enthält die Aktentasche jedoch keinen "roten Knopf" zum direkten Abschuss einer Atomrakete, wie Newsweek berichtet.
Verschiedenen Expert:innen zufolge enthält der gepanzerte Koffer vielmehr ein Notfallsystem, mit dem Putin Abschussbefehle an das zentrale Militärkommando des russischen Generalstabs übermitteln kann.
Putins fortgesetzte Propaganda
In seiner Rede an der Gedenkstätte setzte Putin seine Propaganda über die angebliche Präsenz des Neonazismus in der Ukraine fort, die er zur Rechtfertigung des Krieges benutzt. Er verwies auch auf den möglichen Einsatz deutscher Leopard-Panzer mit aufgemalten Kreuzen und brachte sie mit den Taten des ukrainischen Nationalistenführers Stepan Bandera in Verbindung, der während des Zweiten Weltkriegs mit den Nazis kollaboriert hatte. Putin beschuldigte den Westen der Aggression und sagte:
Es ist unglaublich, aber es ist eine Tatsache: Sie bedrohen uns wieder mit deutschen Leopard-Panzern, auf deren Panzerung Kreuze gemalt sind. Und sie werden Russland wieder auf dem Territorium der Ukraine mit den Händen von Hitlers Anhängern, den Banderisten, bekämpfen.
Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem Putin angeblich eine neue Offensive anlässlich des einjährigen Jahrestages des russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar vorbereitet und dabei bis zu 500.000 Soldaten mobilisiert haben soll.
Verwendete Quellen:
Newsweek: 'How Putin's 'Nuclear Football' Really Works'
Express: 'Putin brings nuclear football that can launch missiles at any moment to war memorial'
Mirror: 'Vladimir Putin 'brings nuclear briefcase' on visit in chilling threat to the West'
The Sun: 'FINGER ON THE BUTTON Putin brings ‘nuclear briefcase’ able to launch Armageddon at ANY moment to war commemoration in chilling taunt to West'
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK