Operationen, die keine Notfälle sind, werden in ganz Deutschland bereits seit Anfang November verschoben, denn wegen der COIVD-19-Patient:innen mangelt es an Betten. Seit über anderthalb Jahren hat uns die Pandemie fest im Griff und trifft uns in Deutschland jetzt mit voller Wucht.
Triage-Entscheidung: Impfung spielt dabei keine Rolle
Laut den Daten des Robert Koch-Instituts sind knapp 70 Prozent der Corona-Patient:innen auf den Intensivstationen nicht geimpft. Doch dies soll bei Triage-Entscheidung, also bei der Entscheidung, welche:r Patient:in der größere Notfall ist, keine Rolle spielen.
Dr. Wolfram Henn, Professor für Humangenetik und Mitglied des Deutschen Ethikrats, sagt gegenüber watson.de:
Auf gar keinen Fall, und dies möchte ich sehr betonen, darf der Grund der Behandlungsbedürftigkeit in diese Entscheidung einbezogen werden. Dies ist ein Urprinzip der Medizin, und konkret bedeutet das, dass der Impfstatus keine Rolle dafür spielen darf und auch nicht spielt, ob jemand behandelt wird oder nicht.
Ausweichmöglichkeit kann Leben retten
Ein Weg, um Triage-Entscheidungen in den überlasteten Krankenhäusern noch heraus zu zögern, ist die nun beginnende "Operation Kleeblatt". Wie Bild.de schreibt, macht Bayern hier den Anfang, aber auch Sachsen, Thüringen, Berlin und Brandenburg haben Ambitionen.
Bei der Operation handelt es sich um die überregionale Verlegung von Corona-Patient:innen in weniger belastete Kliniken. Die Ausweichmöglichkeit auf andere Kliniken, oder sogar ins Ausland, kann für die Patient:innen eine lebensentscheidende Maßnahme sein.
Die überregionale Verlegung von Intensivpatient:innen wurde am Dienstagabend in einzelnen Ländern aktiviert. Mehr zum Kleeblatt-Konzept im Video.