Das war wirklich fehl am Platz! Eurosport hat den bekannten englischen Olympia-Kommentator Bob Ballard entlassen. Grund für die Entscheidung war ein Kommentar Ballards im Rahmen einer Übertragung von einem der olympischen Wettbewerbe in Paris, der nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Sportwelt schockierte. Viele empfinden die Aussage als echten Skandal.
Sexistische Äußerung über Schwimmerinnen
Während des 4x100-Meter-Finales der Freistil-Staffel der Frauen im neu eröffneten Wassersportstadion, bei dem das australische Team Gold gewann, ließ Ballard eine abfällige Bemerkung fallen. Da sich das Ganze ein wenig verzögerte, kam von ihm: „Nun, die Frauen sind gerade fertig geworden. Sie wissen ja, wie Frauen sind ... sie lungern herum und machen ihr Make-up.“
Co-Kommentatorin Lizzie Simmonds, die selbst früher britische Olympia-Schwimmerin war, reagierte direkt mit Empörung darauf und bezeichnete die Aussage als „unverschämt“. Doch anstatt die Kritik ernst zu nehmen, reagierte Ballard mit Gelächter, was die Situation nur noch weiter verschärfte.
Eurosport reagiert umgehend
Die Reaktion des Senders ließ nicht lange auf sich warten. In einer Erklärung vom Sonntagabend verkündete Eurosport: „Während einer Eurosport-Sendung gestern Abend hat der Kommentator Bob Ballard eine unangemessene Bemerkung gemacht. Aus diesem Grund wurde er mit sofortiger Wirkung von unserer Kommentatorenliste gestrichen.“
Die Entscheidung, Ballard zu entlassen, signalisiert: Sexismus hat keinen Platz im Sport, weder auf noch neben dem Feld. Der Schritt des Senders zeigt nachdrücklich, dass die Verantwortlichen auch bereit sind, dies durchzusetzen.
Schon der zweite Kommentator, der auffällt
Ballard selbst, der zuvor für die britische BBC tätig war und bereits von zahlreichen Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften berichtet hat, äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall und der Entscheidung des Senders. Die öffentlichen Reaktionen sind allerdings eindeutig. Viele fordern eine Entschuldigung des Kommentators.
Allerdings ist der Brite nicht der einzige, der von seinem Kommentatoren-Job bei den Olympischen Spielen suspendiert wurde. Der polnische Olympia-Moderator Przemyslaw Babiarz weigert sich nach wie vor, nach seiner Suspendierung Paris zu verlassen.
Pole Babiarz räumt das Feld nicht
Er hatte mit seinen Aussagen während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele für einen Sturm der Empörung gesorgt. Als die Sängerin Juliette Armanet den Song „Imagine“ von John Lennon performte, äußerte Babiarz: „Eine Welt ohne Himmel, Nationen und Religionen. Diese Vision des Friedens, der für alle Menschen gelten soll. Das ist leider eine Vision des Kommunismus.“
Der polnische Sender Telewizja Polska reagierte prompt und suspendierte Babiarz. Doch der bleibt weiter in Paris. Möglicherweise auch, weil 130 Journalisten und Sportler in einem gemeinsamen Beschwerdebrief seine Wiedereinstellung fordern. Der Sender bleibt jedoch hart.
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Verwendete Quellen:
Bild.de: Wegen sexistischer Äußerung beim Frauen-Schwimmen: Eurosport feuert Olympia-Kommentator