Aufgrund der Corona-Pandemie muss das Unternehmen zahlreiche Filialen schließen und einen Staatskredit aufnehmen. Die Lockdowns kosten den Konzern mindestens 1,8 Milliarden Euro Umsatz.
Das sagt Vorstandschef Miguel Müllenbach am Montag dem Handelsblatt. Gegenüber der Tageszeitung erklärt er die Zukunftsvision des Unternehmens:
Wir werden uns Ende Oktober mit unserem Konzept Galeria 2.0 strategisch neu aufstellen.
Kein Galeria Kaufhof und Karstadt mehr
Künftig soll es drei verschiedene Arten von Warenhäusern in den deutschen Städten geben: das Weltstadthaus, den regionalen Magneten und das lokale Forum.
Drei Pilotfilialen, die komplett umgebaut wurden, werden in Frankfurt, Kassel und Kleve vorgestellt werden. Auch ein neuer Onlineauftritt ist in Planung.
Der Sinn liegt darin, die eigene Verkaufsfläche zu verringern und stattdessen verschiedene Services, wie zum Beispiel Paketschalter und städtische Bürgerdienste anzubieten.
Das Herz der Innenstadt
Mit einer App sollen Kundinnen und Kunden Termine buchen können. Die Galerien sind ein fester Bestandteil vieler Großstädte Deutschlands und damit ein Touristenmagnet.
Aus diesem Grund erhält das Projekt auch vom deutschen Staat ein Kredit, und zwar vorerst über 460 Millionen Euro. Mittelfristig liegen die geplanten Investitionen bei rund 600 Millionen Euro. Müllenbach erklärt hierzu:
Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden.
Ungefähr die Hälfte aller Filialen sollen deutschlandweit komplett umgebaut werden. Die restlichen zumindest zum Teil. Da können wir aber ganz schön gespannt sein auf Galeria 2.0!
Ein Unternehmen
Der neue Onlineauftritt ist bereits unter galeria.de zu finden und soll die Fusion der beiden Konzerne Kaufhof und Karstadt verdeutlichen. Müllenbach findet:
Es ist Zeit, dass man auch an der Marke sieht, dass wir jetzt ein Unternehmen sind.
Seit März 2019 treten Karstadt und Kaufhof unter dem gemeinsamen Namen GALERIA Karstadt Kaufhof auf. Im Januar 2020 verschmelzen die beiden Unternehmen zu einem Unternehmen.