Am vergangenen Freitag hat die Regierung Russlands überraschend den plötzlichen Tod Alexej Nawalny, dem vermutlich größten politischen Gegner und Kritiker von Putins Regime, bekannt gegeben. Der 47-jährige ist laut weiteren Angaben in einem arktischen Gefängnis gestorben, nähere Einzelheiten zur Todesursache gibt es jedoch bislang nicht.
Seither befinden sich Menschen auf der ganzen Welt in Schock, zahlreiche politische Akteur:innen haben sich zu der Nachricht aus Russland geäußert - so etwa auch der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Joe Biden. Seiner Einschätzung zufolge sei ganz klar Putin selbst für den plötzlichen Tod seines Widersachers verantwortlich. Dass der Kreml-Chef unliebsame Meinungen und Kritiker:innen gerne zum Schweigen bringt, wäre zumindest nichts Neues - erst kürzlich hat Russland eine Fahndungsliste mit ausländischen Namen veröffentlicht, denen nun Strafverfolgung droht.
Trump zieht drastischen Vergleich
Unter den Stimmen, die sich erschrocken und kritisch in Bezug auf den Tod Nawalnys geäußert haben, fehlt jedoch eine ganz bestimmte Person, die sonst um kein Wort verlegen ist - erst recht nicht, was Einschätzungen zu Russland, Wladimir Putin und den Umgang mit dem Ukraine-Krieg angeht. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der aktuell laut Umfragen die besten Chancen auf eine neuerliche Präsidentschaftskandidatur hat, hat den Tod von Putins Kritiker bislang nicht kommentiert, geschweige denn öffentlich verurteilt.
Wie die Washington Post berichtet, soll er stattdessen auf seiner Social Media-Seite Truth Social am Sonntag-Nachmittag einen bizarren Vergleich gezogen haben: "Biden:Trump::Putin:Navalny". Damit spielt er auf seine wiederholte Unterstellung an, dass er selbst Opfer politischer Verfolgung ist - aufgrund seiner gerichtlichen Prozesse, denen er sich stellen muss, hat er etwa bereits die US-Justiz kritisiert, sich zu US-Präsident Joe Bidens Gunsten gegen ihn positioniert zu haben.
Harsche Kritik von Parteikollegin
Für diese Andeutung und auch seine bislang ausbleibende öffentliche Stellungnahme zu den Nachrichten aus Russland hat Trump bereits harsche Kritik einstecken müssen, wie der Münchener Merkur sowie die Frankfurter Rundschau berichten. Demnach soll seine Parteikollegin und Rivalin im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur, Nikki Haley, Trump vorgeworfen haben, "Putin zu stärken".
Konkret bezieht sie sich dabei auch auf eine Äußerung Trumps, er werde im Falle einer Wiederwahl keine NATO-Bündnispartner mehr schützen, die die Verteidigungsausgaben nicht zahlen. Stattdessen werde er Russland im Falle eines Angriffs ermutigen, "zu tun, was immer sie wollen" - eine Äußerung, die weltweit für Empörung gesorgt und beispielsweise auch die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, zu der Einschätzung bewegt hat, Europa brauche eigene Atomwaffen.
Ob Trump sich noch öffentlich zu der Sache äußern wird, bleibt abzuwarten - ebenso wie die weiteren Entwicklungen in Russland.
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Verwendete Quellen:
The Washington Post: "Trump yet to condemn Navalny’s sudden death"
Frankfurter Rundschau: "Trump und der Tod von Nawalny: Parteikollegin warnt vor 'Putin-Flügel' der Republikaner"
Merkur: "'Auf Putins Seite': Trump gerät nach Nawalnys Tod ins Kreuzfeuer"