Viele Länder machen aktuell deutliche Fortschritte in der Bekämpfung der Corona-Pandemie, was nicht zuletzt dem Erfolg der Impfkampagnen zu verdanken ist.
Das bietet bei der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation viel Gesprächsstoff und Planungsbedarf. Allerdings ist die Pandemie noch längst nicht bewältigt.
Das macht Bundeskanzlerin Angela Merkel ganz deutlich. Insbesondere ärmere Länder haben bisher kaum Impfstoff erhalten, was nur ein Beispiel für die Schere zwischen Arm und Reich ist.
"Die Pandemie ist noch nicht bewältigt"
In ihrer Videobotschaft zum Auftakt der Tagung warnt die Kanzlerin, dass diese Pandemie nicht die letzte sein wird und wirbt daher bei den 194 anderen WHO-Mitgliedsländern für einen internationalen Pandemie-Vertrag.
Dieser soll eine bessere Kommunikation zwischen den Ländern ermöglichen, um künftige Pandemien schneller erkennen und angemessen gegen sie vorgehen zu können, wie Merkel betont:
Nach der Pandemie ist vor der Pandemie. Auf die nächste sollten wir möglichst gut vorbereitet sein. Das ist das Signal, das ich mir von dieser Weltgesundheitsversammlung erhoffe.
Her mit dem Pandemie-Vertrag
Inhalt eines solchen internationalen Pandemie-Vertrages könnten unter anderem "gemeinsam gesetzte Vorschriften" aber eben auch die verbindliche Zusammenarbeit sein.
Die Verpflichtung zu einem besseren Informationsaustausch, für den auch Jens Spahn wirbt, ist nicht im Sinne aller Länder, denn einige befürchten dadurch einen Souveränitätsverlust.
Kritik am Geiz reicher Länder
An allererster Stelle stehe nun laut WHO-Chef Ghebreyesus erst einmal, dass auch die ärmeren Länder Impfdosen bekommen und nicht alles von den reichen Ländern gebunkert wird.
Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres mindestes 30% der Weltbevölkerung geimpft zu haben. Wichtig ist laut Spahn dafür auch, dass die reichen Länder endlich mehr Geld an die WHO zahlen.