Mutierte Coronavirus-Art bei Haustieren: Kommt der Erreger nach Deutschland?

Dass unsere geliebten Haustiere nicht vom Coronavirus verschont bleiben, ist leider nichts Neues. Ein Erreger ist in diesem Land nun "gefährlich mutiert".

Hund, Katze, Coronavirus, Krankheit, Haustier
© Krista Mangulsone@Unsplash
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Schon über zwei Jahre ist der erste Fall von Corona her, lange Zeit strich Ruhe ins Land. Doch mit der kommenden kalten Grippezeit, kommen neue Mutationen des Virus einher. Ein bei Katzen vorkommender Erreger wird nun von Zypern aus vermutlich in andere europäische Länder getragen.

Ein mutierter Erreger

Der Quelle zufolge seien auf Zypern, dem Ursprungsort der Mutation, bereits Tausende Katzen in diesem Jahr an dem mutierten Coronavirus bei Tieren gestorben. Wird das "aggressive" Virus auch nach Deutschland geschleppt, etwa durch streunende Katzen?

Laut Katrin Hartmann, Ärztin an der Kleintierklinik Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München, sei das Risiko "durch den Import infizierter Katzen" für Deutschland gegeben. Sie sagt weiterhin gegenüber Utopia.de:

Aktuell sind noch keine Krankheitsausbrüche in Deutschland beschrieben, die den Verdacht auf diese neue Virusvariante zulassen. Die aktuellen Fälle in England werden auf den Import von Katzen aus Zypern zurückgeführt.

Was heißt das für Deutschland?

Genannt wird die Krankheit, die durch die Virusmutation bei Katzen auftritt, "feline infektiöse Peritonitis" (FIP) und kann unbehandelt zum Tod des Tieres führen. Die Erkrankung und die Ursache durch das feline Coronavirus (FCoV) sei schon länger bekannt.

Sollte die Katze mit Corona infiziert sein, komme es selten zu einer Veränderung des Virus mit der Folge des FIP. In Deutschland sei der Erreger bereits vorhanden, er löse jedoch nichts oder "milden Durchfall" aus.

Symptome bei den Tieren

Sollte sich das Haustier jedoch mit dem Virus angesteckt haben, kann es im schlimmsten Fall zu "Appetitlosigkeit und Fieber", aber auch zu "Ergüssen in Bauch- und Brusthöhle" sowie zu "neurologischen Symptomen" und Augenproblemen kommen.

Der mutierte Erreger des felinen Coronavirus (FCoV-23) wurde nun in Großbritannien und auf Zypern nachgewiesen. Dabei handle es sich um "eine Mischung aus dem ursprünglichen FCoV und dem Hunde-Coronavirus CCoV", wie ein Forschungsteam aus dem schottischen Edinburgh berichtet haben soll.

Bekämpfung durch menschlichen Impfstoff

Um die mutierte Variante zu bekämpfen, wurde auf Zypern bereits der "Human-Coronavirus-Wirkstoff Molnupiravir" für Katzen, die an FIP erkrankt sind, genehmigt. Außerdem sei der Wirkstoff GS-441525 besonders wirksam. Doch dieses Medikament sei in Deutschland bislang nicht zugelassen.

Im Rahmen der Studie an der LMU in München sei der Einsatz jedoch möglich. Wichtig sei vor allem schnelles Handeln, denn das Virus übertrage sich von Katze zu Katze, verbreite sich demnach schnell und kann Katzen in jedem Alter treffen.

Auf Zypern herrsche bislang eine schnelle Verbreitung, da laut zdf.de dort viele streunende Katzen auf der Insel herumtollen. Es ist vermutlich eine Frage der Zeit, bis die ersten Fälle hier in Deutschland verzeichnet werden.

Verwendete Quellen:

Utopia.de: 'Felines Coronavirus-23 tötet Tausende Katzen – Risiko für Deutschland'

Apotheken Umschau: 'Kann ich mein Haustier mit Corona anstecken?'

zdf.de: 'Virus tötet Tausende Katzen auf Zypern'

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