Der Begriff "Mumie" ist vielen Menschen wahrscheinlich hauptsächlich im Kontext mit der Kultur des alten Ägyptens bekannt. In Filmen wird der aufwändige Einbalsamierungsprozess zur Konservierung eines Leichnams gern mal gezeigt, in Museen werden mumifizierte Körper häufig ausgestellt.
Wie der Sender CNN laut Angaben von Stern nun berichtet, sehen einige Fachleute die Bezeichnung "Mumie" aufgrund der geschichtlichen Vergangenheit mittlerweile eher kritisch. Einige britische Museen wollen stattdessen nun die Bezeichnung "mumifizierte Person" einführen. Damit soll gegenüber dem einst lebendigen Menschen mehr Respekt gezeigt werden.
Dunkler Ursprung des Wortes
Wie Jo Anderson vom Great North Museum: Hancock in Newcastle laut Stern erklärt, sei bereits der Ursprung des Wortes "Mumie" problematisch. Abgeleitet sei dies vom persischen Wort "mumia" für "Erdpech". Dies sei vor allem auf die britische Kolonialzeit zurückzuführen, in der viele mumifizierte Leichen geöffnet wurden, um an die enthaltenen Chemikalien zu kommen.
Dass mumifizierte Überreste auch allgemein als etwas Mystisches wahrgenommen und häufig mit einem Fluch in Verbindung gebracht werden, ist ebenfalls ein Klischee, welchem die Museen mit der Änderung der Bezeichnung entgegenwirken wollen, wie Stern weiter berichtet.
Mehr Respekt
Im Falle des Great North Museum: Hancock soll die Änderung der Bezeichnung durch eine Umfrage unter Besucher:innen in Gang gesetzt worden sein. Die habe laut Museumsdirektor Adam Goldwater ergeben, dass viele eine mumifizierte Frau nicht als echte Person ansehen würden.
Die neue Bezeichnung soll dem laut Stern nun entgegenwirken und mehr Respekt dahingehend vermitteln, dass es sich bei einer mumifizierten Person ebenfalls einst um einen echten Menschen mit Gefühlen und einer Persönlichkeit gehandelt hat.
Verwendete Quelle:
Stern: "Einige Museen streichen das Wort 'Mumie' wegen seines dunklen Ursprungs"