Mit diesem weltbekannten Passagier ist Jeff Bezos und seiner Firma Blue Origin ein gigantischer PR-Coup gelungen. So wird der zweite bemannten Weltraumflug des Weltraumunternehmens Blue Origin ganz sicher noch für weitere Schlagzeilen sorgen.
Duell im Weltall
Schon seit mehreren Monaten läuft zwischen den Milliardären Jeff Bezos, Richard Branson und Elon Musk ein spannendes Duell im Weltraum ab. Bei der Selektion ihrer Weltraumtouristen überbieten sich die drei Unternehmer regelmäßig. So twitterte Shatner:
Ich werde ein Raketenmann.
Daraufhin haben sich viele gefragt: Wie soll ein 90 Jahre alter Mann einen Flug an Bord einer Rakete in das Weltall überstehen? Der ehemalige Astronaut Ulrich Walter erklärt der Tagesschau:
Wenn man sich etwa die Astronauten anschaut, die die Europäische Weltraumagentur aussucht, dann ist da kein einziger Leistungssportler dabei, die werden nämlich vorher aussortiert. Große Muskeln wollen betätigt sein und das braucht es in der Schwerelosigkeit nicht. Daher bekommen Leistungssportler im Weltraum grundsätzlich Herzrhythmusstörungen.
Nur ein "Weltraumhopser"
Zudem differenziert Walter zwischen "echten" Astronauten und sogenannten "space travellern". So erleben letztere nur für einige Minuten die Schwerelosigkeit mit. Er führt weiter aus:
William Shatners suborbitaler Flug ist eigentlich nur ein Weltraumhopser. Natürlich wird er beim Start und bei der Landung das Dreifache der Erdbeschleunigung aushalten müssen, aber das ist nicht so wahnsinnig viel. Ein normaler Kreislauf kann das aushalten. Außerdem wird das vorher in einer Zentrifuge getestet.
Mit dieser spektakulären Besatzung wird Blue Origin einen neuen Altersrekord im Weltall aufstellen. Jedoch wird der ehemalige Captain Kirk die "unendlichen Weiten" des Weltalls, von denen bei so oft "Star Trek" die Rede ist, nicht kennenlernen. Denn der Ausflug in die Schwerelosigkeit soll nur wenige Minuten andauern. So wird die "New Shepard"-Rakete nur kurz die sogenannte Kármán-Linie überqueren. Bei ihr handelt es sich um eine international definierte Grenzmarke in der Höhe von 100 Kilometern, die Luft- und Raumfahrt voneinander abtrennt.
Auch zu dem Sinn dieser Mission hat der ehemalige Astronaut Walter einen klaren Standpunkt:
Das ist wichtig, weil damit gezeigt wird: Raumfahrt ist normaler, als man glaubt. Mein Wunsch ist es, dass so viele Menschen wie möglich in den Weltraum kommen. Natürlich bleibt der Unterschied zu einem Berufsastronauten groß. Der muss etwa Experimente auf der ISS machen, die Raumstation warten und den Funkverkehr beherrschen.
So hofft er, dass durch diese spektakuläre Mission bei den Menschen das Bewusstsein "für das kleine Raumschiff Erde" wächst. Ob er bei seinem Ausflug wohl auch auf UFOs stoßen wird?