Karl Lauterbach vertritt stets eine klare Meinung, wenn es um das Thema Corona und die damit einhergehenden Maßnahmen geht. Jetzt erhebt er schwere Vorwürfe gegen die UEFA.
Unverantwortlich viele Menschen im Stadion
Zuletzt wird Lauterbach von vielen Seiten für seine Forderung kritisiert, die STIKO solle ihre Empfehlung zum Impfen von Kindern gegen die Delta-Variante überdenken.
Jetzt macht er seinem Unmut über die Organisation der Europameisterschaft Luft, bei der die Stadien bis zum Rand gefüllt sind und fast keiner sich an die Maßnahmen hält.
Nach der Niederlage der deutschen Nationalelf gegen England in Wembley, wird das Ausmaß der hohen Besucherzahl deutlich. Tausende englische Fans drängen sich in Feierlaune dicht aneinander.
Verantwortlich für den Tod vieler Menschen
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach wirft der UEFA Versagen beim Schutz der Menschen vor der Übertragung des Virus auf ganzer Linie vor. Sie habe den Tod vieler Menschen zu verantworten.
Auf seinem Twitter-Account erklärt Lauterbach das Verhalten der UEFA zu einer "Schande für den Sport". Er selbst habe an einen Sieg für Deutschland geglaubt. Am 29. Juni postet er:
Das Spiel hat gestern nochmal gezeigt wie eng die Fans stehen, wie oft sie sich umarmen und anschreien. Es haben sich sicherlich Hunderte infiziert und diese infizieren jetzt wiederum Tausende. Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich.
Am Dienstag waren bereits über 40 000 Zuschauer im Wembley-Stadion in London anwesend. Für die letzten beiden Finalrunden werden sogar 60 000 Zuschauer erwartet. Lauterbach schreibt dazu:
Die UEFA lässt es zu, dass die Delta Variante über volle Stadien weiter zunimmt. Damit übernimmt sie die Verantwortung für zahlreiche Todesfälle.
Schon zuvor trifft die UEFA mehrere Entscheidungen, die die Öffentlichkeit ziemlich negativ aufnimmt, wie zum Beispiel die umstrittene Werbung, die sie während des Spiels einblendet.
Tausende bei anderen Spielen angesteckt
Wie die Bild berichtet, haben schon andere Politiker, wie Innenminister Horst Seehofer und Vizekanzler Olaf Scholz die Vorgehensweise der UEFA kritisiert.
EU-Kommissionspräsident Margaritis Schinas ruft die UEFA vor dem EU-Parlament in Brüssel dazu auf, die Ausführung der letzten Spiele in England zu überdenken.
Auch bei anderen Spielen dieser Europameisterschaft ist dieses Problem nur allzu präsent. So werden zum Beispiel fast 2000 Schotten nach ihrem Spiel gegen England positiv getestet.