In der Welt der Politik wird oft festgestellt, dass starke Emotionen, insbesondere Empörung, ein wirkungsvolles Mittel sein können, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen. Geschichten, die Protest hervorrufen, sind in den Medien häufig zu finden, da sie das Publikum fesseln und Einschaltquoten erhöhen können.
Soziale Netzwerke als Treiber
Diese Dynamik wird durch soziale Netzwerke noch verstärkt, wo Algorithmen Beiträge bevorzugen, die starke Reaktionen wie Likes oder Kommentare hervorrufen, was zu ihrer schnelleren und weiteren Verbreitung führt.
Politiker:innen greifen mitunter zu provokanten oder polarisierenden Aussagen, wohl wissend, dass diese Empörung auslösen und in der Folge die Aufmerksamkeit auf sie lenken wird. Durch klare Trennlinien zwischen unterschiedlichen politischen Lagern schaffen sie es, ihre eigene Anhängerschaft zu festigen.
Strategie mit Schattenseite
Diese Strategien bringen allerdings auch ihre Schattenseiten mit sich. Während Empörung kurzfristig Wähler:innen mobilisieren kann, birgt sie das Risiko einer vertieften gesellschaftlichen Spaltung. Wahre, nachhaltige politische Lösungen gehen über einfache emotionale Reaktionen hinaus. Sie verlangen nach einem Dialog, einer Verständigungsbereitschaft und Kompromissfindung, um in einer demokratischen Gesellschaft langfristige Fortschritte erzielen zu können.
Eine ähnliche Idee für eine Entrüstungswelle hatte wohl auch Kristi Noem, die als eine erfolgversprechende Anwärterin für die Rolle der US-Vizepräsidentin unter Donald Trump gehandelt wird. Sie berichtet laut Stern in ihrer bald erscheinenden Autobiografie "No Going Back", dass sie ihre 14 Monate alte Hündin getötet hat, da diese ihrer Meinung nach "weniger als wertlos" gewesen sei.
Deutsche-Drahthaar-Hündin findet ihr Ende
Laut der Gouverneurin von South Dakota zeigt sich "Cricket", eine Deutsche-Drahthaar-Hündin, zunächst auf der Jagd noch als vergnügt. Jedoch kommt es laut Stern auf dem Rückweg zu einem unerwarteten Vorfall, bei dem der Hund die Hühner lokaler Bewohner angegriffen habe.
Noem schildert, wie sie ein Gewehr genommen habe und die Hündin zu einer Kiesgrube führte, um sie dort zu erschießen. Die Republikanerin empfand diese Handlung als unerfreulich, aber notwendig. In einem weiteren Abschnitt ihres Buches erwähnt Noem einen Vorfall mit einer Ziege, die als aggressiv beschrieben wird.
Diese habe nicht nur die Kleidung ihrer Kinder zerstört, sondern auch einen unangenehmen Geruch verbreitet. Noem stellt dar, dass auch dieses Tier letzten Endes getötet worden ist. Diese Aussagen in einer Autobiografie sorgen ganz sicher für eine allgemeine Entrüstung – und damit für Aufmerksamkeit. Ihrem Chef Donald Trump ist diese Art und Weise des Auftretens nicht neu und dürfte es begrüßen.
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Verwendete Quellen:
Stern: "Habe das Tier gehasst": Trumps mögliche Vizepräsidentin erschießt ihre einjährige Hündin
ZDFheute: Welpen getötet: US-Gouverneurin in der Kritik
SZ.de: Lieber Schaum vorm Mund als keine Ahnung