Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar des vergangenen Jahres haben viele ausländische Unternehmen ihre Geschäfte in Russland beendet und sich aus dem Land zurückgezogen. Nicht so der in Paris ansässige Lebensmittelkonzern Danone, der unter anderem pflanzliche Produkte, Milchprodukte und Säuglingsnahrung herstellt.
Am vergangenen Sonntag hat nun laut Angaben mehrerer Quellen ein Präsidentendekret die Anteile an den russischen Tochtergesellschaften des französischen Unternehmens, ebenso wie des dänischen Konzerns Carlsberg unter russische Zwangskontrolle gestellt.
Dekret kündigt Zwangskontrolle an
Von diesen neuesten Entwicklungen berichten übereinstimmend unter anderem das Magazin t-online, die Zeitung Welt sowie die Tagesschau. Das Ganze ist, wie es aussieht, ohne Absprache erfolgt - beide Konzerne seien "vor vollendete Tatsachen gestellt worden", heißt es.
Wer die Leitung von Danone in Russland übernehmen soll, ist allem Anschein nach ebenfalls bereits geklärt: Laut weiteren Angaben soll der Neffe des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow neuer Generaldirektor von Danone Russland werden.
Kadyrow-Neffe soll Leitung übernehmen
Wie die tschetschenische Regierung laut weiteren Angaben der Zeitung Welt sowie der Tagesschau am Dienstag mitgeteilt hat, zeige die Wahl des 32-jährigen Ibragim Sagrijew, dass die Mitglieder des Teams von Tschetschenen-Präsident Kadyrow "talentierte und erfolgreiche Manager" seien.
Ramsan Kadyrow gilt seinerseits als enger Vertrauter und einer der glühendsten Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und wird daher auch oft Putins "Bluthund" genannt. In der Mitteilung vom vergangenen Dienstag wird er zudem als "Held Russlands" gelobt.
Verwendete Quellen:
t-online: "Tschetschenischer Putin-Verbündeter: Neffe von Kadyrow übernimmt Russlandgeschäft von Danone"
Tagesschau: "Nach Dekret des Kremls: Kadyrow-Neffe wird Chef von russischer Danone-Tochter"
Welt: "Kadyrows Neffe übernimmt Danone-Leitung in Russland"
