Der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und Italiens Ministerpräsident Mario Draghi in Kiew ist vorbei. Auch Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis befindet sich bei dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor Ort.
Klitschko begrüßt Befürwortung von EU-Beitritt der Ukraine
Während des Besuches, bei dem auch mehrere Sirenen läuteten, um vor Luftangriffen zu warnen, erklärt Olaf Scholz, dass er und seine Kolleg:innen die Ukraine bereits als "Teil der europäischen Familie" wahrnehmen würden, wie die Welt berichtet:
Meine Kollegen und ich sind heute hier nach Kiew gekommen mit einer klaren Botschaft: Die Ukraine gehört zur europäischen Familie. [...] Deutschland ist für eine positive Entscheidung zugunsten der Ukraine. Das gilt auch für die Republik Moldau.
Eine Entscheidung, die auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko begrüßt. Er freut sich, über die positive Entwicklung bezüglich einer EU-Aufnahme der Ukraine. So zitiert ihn die Bild:
Wir sind sehr glücklich über den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz, er hat eine symbolische Bedeutung. Wir haben auch gute Nachrichten bekommen, was unseren Hauptwunsch angeht, den EU-Kandidatenstatus für die Ukraine zu erhalten. Ein Grund für diesen sinnlosen Krieg ist auch unser Wunsch, ein Teil der europäischen Familie zu werden.
Kritik an verzögerten Waffenlieferungen
Doch der ehemalige Boxer äußert auch Kritik an Deutschland, wie die Bild berichtet. Auch wenn sich die Ukraine auf Deutschland immer verlassen hätte können in Bezug auf finanzielle Unterstützung, würde es einen großen Nachholbedarf an modernen Waffenlieferungen geben. Waffen würden zwar geliefert werden, aber stark verzögert und es fehle der Ukraine an modernen Kriegsmitteln, um Russland zu bekämpfen.
Deutschland unterstützt uns leider nicht so schnell mit Waffenlieferungen, wie es versprochen wurde.
So meint Vitali Klitschko abschließend, dass die Zeit dränge, moderne Waffen benötigt werden würden, um nicht nur die Ukraine, sondern auch Europa zu verteidigen:
Wir brauchen sehr dringend moderne Waffen. Bitte verstehen Sie: Wir verteidigen nicht nur unser Land und unsere Städte, wir verteidigen jeden in Europa. Wir wissen nicht, wie die weiteren russischen Pläne aussehen.
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