"Rund 70 Prozent fehlt es an Essen, viele Menschen sind auf Nahrungsmittelspenden aus dem Ausland angewiesen", heißt es laut Lovemoney. Nordkoreas Kim Jong-un habe versprochen, die Nahrungsmittelknappheit zu bekämpfen und nach einer Lösung zu suchen. Doch scheint es, als würde er seine eigenen Bedürfnisse dabei nicht zurückfahren wollen.
Hohe Ausgaben für Waffen und Co.
Kim habe laut Lovemoney über Jahre hinweg "Unsummen in Waffenprogramme und andere Projekte gesteckt, die mehr seiner Eitelkeit schmeicheln als die Bedürfnisse seines Volkes befriedigen". Doch nicht nur das, das Geld fließt auch in andere Dinge wie zum Beispiel das riesige Rungrado May Day-Stadion in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang.
Mit einem Fassungsvermögen von rund 150.000 Zuschauer:innen, zählt dieses Stadion zu einem der größten weltweit! Auf der Internetseite Koryo Tours heißt es weiter, dass das Stadion 1989 eröffnet wurde und für die nordkoreanischen Massenspiele, dem Arirang-Festival, genutzt wird. Damals habe der Bau allein schon 200 Millionen Euro gekostet, 2013 beschließt die Regierung eine Renovierung.
Schokobrunnen im Flughafen
Angeblich würde Nordkoreas Regime moderne Flughäfen als ein "Schlüsselsymbol des nordkoreanischen Nationalstolzes" sehen, wie Lovemoney berichtet. So eröffnete 2015 ein internationales Terminal am Flughafen Pjöngjang, das sogar nun einen Schokoladenbrunnen zu bieten haben soll! Doch das alles sei nur für die Show nach außen hin.
2015 soll einem Journalisten von The Guardian aufgefallen sein, dass es - trotz extra Internetraum - kein WLAN am Flughafen gäbe, 2017 soll eine andere Quelle beobachtet haben, dass nur ein bis zwei Flüge von Pjöngjang pro Tag in Richtung Ausland abheben würden. "Die nordkoreanische Fluggesellschaft Air Koryo wird regelmäßig zur schlechtesten der Welt gewählt", heißt es laut Lovemoney weiter.
Aus Industriehafen mache Strandresort
In Kim Jong-uns Neujahrsrede von Januar 2019 verkündete er, seinen Geburtsort Wonsan umzugestalten in ein Strandresort für Tourist:innen. Bereits 2014 soll er Pläne gehabt haben, aus der Industriehafenstadt einen Ort mit Hotels, Villen, kleinen Strandhütten und einer schönen langen Promenade zu errichten, wie 38North berichtet.
So viel Aufwand, doch wie profitiert die Bevölkerung von den Ausgaben für Strandresorts, Stadien oder Waffen? Mit einem guten Image nach außen hin könnte Nordkorea wieder neue Tourist:innen anlocken und mehr Geld einnehmen. Jedoch hat die Corona-Pandemie einen Strich durch diese Rechnung gezogen und auch die Investitionen in Waffenprogramme geben kein gutes Licht ab.
"Pjönghattan"
Doch die Umgestaltung einer Industriestadt ist noch nicht alles, was den Kopf schütteln lässt: Die ländlichen Regionen Nordkoreas bleiben bis heute kaum ausgebaut, der Bevölkerung dort fehlt es an "Nahrungsmitteln, fließendem Wasser und Strom", doch die Regierung steckt ihr Geld weiter fast ausschließlich in die Hauptstadt, so Lovemoney.
So soll Kim Jong-un bereits Unsummen ausgegeben haben, um verschiedene Viertel von Pjöngjang zu verschönern. Die vielen neuen Wolkenkratzer sollen der nordkoreanischen Hauptstadt den Beinamen "Pjönghattan" eingebracht haben, in Anspielung auf Manhattan.
Luxusjet
Außerdem besitzt Nordkoreas Machthaber einen Privatjet, das er "Air Force Un" genannt haben soll. Die Maschine soll mit luxuriösen Details wie Ledersofas und Aschenbechern aus Kristall ausgestattet sein und soll circa 1,4 Millionen Euro gekostet haben!
Verwendete Quellen:
Koryo Tours: 'The Rungrado May Day Stadium | North Korea Travel Guide'
38North: 'Examining Kim’s Approach to Construction: Project Wonsan'
NCNK: 'Kim Jong Un's 2019 New Year Address'