Das Weltall ist unerforschter als wir denken und doch gelingt es uns immer wieder, mit Teleskopen neue Sterne zu entdecken oder neue Theorien über außerirdisches Leben aufzustellen. Ein Forschungsteam entdeckte jetzt ganze acht übersehene Signale aus dem Weltall.
Wie Tz berichtet, gibt es für die Suche nach intelligentem Leben im Weltraum einen bestimmten Forschungsweg, den sogenannten SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence). Das funktioniert so, dass Forschende nach Technosignaturen im Weltraum suchen.
Was sind Technosignaturen?
Damit sind Signale gemeint, die "von technologischen Entwicklungen fremder Zivilisationen, die ins Weltall hinausdringen", so die Frankfurter Rundschau. Allerdings sind solche Signale bisher nicht emfangen worden.
1977 wurde das "berühmte Wow!-Signal" einmalig aufgeschnappt, jedoch bis heute kein weiteres Mal empfangen und worum es sich genau handelte wurde nie geklärt. Dabei tauchte schon die Frage, ob wir allein im Universum sind, auf. Damals empfang das Big Ear-Radioteleskop der Ohio State University ein mysteriöses Signal aus dem Weltall. Das Signal bekam seinen Namen, da der Entdecker Jerry R. Ehmann, so "verblüfft war, dass er auf einen Ausdruck des Signals 'Wow!' schrieb", berichtet die Frankfurter Rundschau weiter.
Die neue Studie
Bislang hat die Forschung das Problem, dass einfach zu wenig Daten über außerirdisches Leben verfügbar waren, mittlerweile ist das Problem die Technologie und der Überfluss an Daten selbst: Eine Datenanalyse dauert ewig, irdische Signale wie die der Handys stören die Ergebnisse.
Die neue Studie zeigt nun dass in diesem Bereich SETI künstliche Intelligenz sehr wertvoll sein kann. Franck Marchis, Planetenastronom am SETI-Institut in Kalifornien erklärt gegenüber Nature:
Es ist eine neue Ära für die SETI-Forschung, die sich dank der Technologie des maschinellen Lernens anbahnt.
Acht neue Signale
Jetzt hat ein Forschungsteam aus Toronto für diese Studie, die im Fachjournal Nature Astronomy veröffentlicht wurde, eine sogenannte "Deep-Learning-Technologie auf einen Datensatz angewandt, der bereits zuvor untersucht wurde", so Tz. Peter Ma, Leiter des Forschungsteams, erklärt:
Insgesamt haben wir 150 Terabyte Daten von 820 nahen Sternen durchsucht, die 2017 bereits mit klassischen Techniken untersucht und in denen damals keine interessanten Signale entdeckt wurden.
Das Besondere an der Entdeckung: Ganze acht übersehene Signale empfängt das Forschungsteam. Allerdings konnten diese Signale nur einmalig empfangen werden. Ma berichtet:
Wir glauben, dass Arbeiten wie diese dabei helfen werden, die Entdeckungsrate zu beschleunigen. Es geht um eine Antwort auf die große Frage ‚Sind wir alleine im Universum?‘.
Verwendete Quellen:
Tz: 'Künstliche Intelligenz findet übersehene Signale aus dem Weltall'
Frankfurter Rundschau: 'Künstliche Intelligenz findet bisher übersehene Signale aus dem Weltall'
Frankfurter Rundschau: 'Mysteriöses Signal aus dem Weltall beschäftigt Forschende seit 45 Jahren – Nun gibt es einen Hinweis'