Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow gilt als einer der glühendsten Unterstützer Putins und macht nicht zuletzt auch aus seiner Befürwortung des russischen Vorgehens im Ukraine-Krieg keinen Hehl. Auch eigene Truppen hat er bereits als Unterstützung in die Ukraine geschickt, weswegen er auch als "Putins Bluthund" bezeichnet wird.
Bei einem Treffen im Kreml am gestrigen Montag dürfte das Auftreten des tschetschenischen Machthabers jedoch für Verwirrung gesorgt und einige Fragen aufgeworfen haben. Ein Video des Treffens ist auf kremlin.ru veröffentlicht und in der Folge vor allem im Westen kritisch beäugt worden, wie Merkur berichtet.
Even when addressing Putin, Ramzan Kadryrov’s speech is littered with the Chechen filler word ‘don’
— Francis Scarr (@francis_scarr) March 13, 2023
And when he starts reading out his prepared notes (look at the size of the writing), he’s apparently encountering difficulties with Russian pronunciation pic.twitter.com/bJFMgXiyPk
Tschetschenen-Präsident wirkt unruhig
Im Video zu sehen sind Putin und Kadyrow, die sich an einem Tisch gegenüber sitzen. Putin fragt nach dem Befinden des tschetschenischen Präsidenten, worauf Kadyrow mithilfe vorgeschriebener Notizen antwortet. Auffällig hierbei: sonderlich ruhig wirkt er nicht. Zudem stottert er und die Schrift seiner handgeschriebenen Notizen wirkt auffallend groß.
Der BBC-Mitarbeiter Francis Scarr hat laut Merkur auf Twitter die Aufnahme kommentiert. Ihm fällt ebenfalls die große Schrift auf, ebenso wie die mangelhafte russische Aussprache Kadyrows. Zudem nutzt er auffallend oft das tschetschenische Füllwort 'don'.
Der Westen lauert auf Informationen
Das Treffen gilt allgemein als "Arbeitstreffen" zur Klärung von Fragen bezüglich der "militärischen Spezialoperation", wie der Ukraine-Krieg ausschließlich in Russland genannt werden darf. Weitere Informationen, etwa zur Beziehung der beiden Machthaber oder zum militärischen Vorgehen in der Ukraine, gehen aus dem Video jedoch nicht hervor.
Kadyrows offensichtliche Unsicherheit lässt den Westen jedoch dahingehend aufhorchen, ob man daraus irgendetwas ablesen kann. Erst kürzlich haben Schlagzeilen die Runde gemacht, die besagt haben, Kadyrow sei von der russischen Regierung vergiftet worden, weil er mit seiner Kritik am zu moderaten Vorgehen des russischen Militärs zu unbequem geworden sei. Ob Kadyrows Verhalten damit zusammenhängt, ist jedoch nicht geklärt.
Verwendete Quelle:
Merkur: "Unruhig, stotternd, Notizen in Riesen-Schrift: Kadyrow-Treffen mit Putin wirft Fragen auf"
