Am vergangenen Sonntag hat US-Präsident Joe Biden seinen Austritt aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf verkündet. An seiner Stelle soll nun seine Vizepräsidentin Kamala Harris gegen den Republikaner Donald Trump ins Rennen gehen. Obwohl eine neue Umfrage unter potenziellen Wähler:innen zuletzt einen kleinen Vorsprung für Harris gezeigt hat, wird bereits seit Monaten darüber diskutiert, was ein möglicher Trump-Sieg bedeuten könnte - auch für Deutschland.
Zu dieser Frage hat sich nun auch CDU-Politiker Jens Spahn im Gespräch mit Maybrit Illner im ZDF am Donnerstagabend geäußert. Bei der Frage, ob Trump oder Harris als Präsident oder Präsidentin besser geeignet wäre, wollte Spahn sich zunächst nicht klar auf eine Seite schlagen. Seine Einschätzung lautete: "Ich wünsche den USA einen Präsidenten oder eine Präsidentin, die in der Lage ist, das Land zu einen." Letztendlich müsse man aus deutscher Sicht aber mit beiden möglichen Regierungen "sprechfähig" sein.
Spahn fordert bessere Vorbereitung
Auf die leicht provokante Frage der Talkmasterin - "Sind Sie ein Trump-Versteher, Herr Spahn?" - winkte der Politiker ab. Ob er Trumps Handlungen und Äußerungen möge, sei nicht der Punkt, so Spahn. Dennoch müsse man sich nun mal auf die Möglichkeit einstellen, dass auch Trump Präsident werden könnte.
Weiter führt Spahn aus, man müsse die Erfolge von Trumps Außenpolitik durchaus anerkennen. Insgesamt sei es aus seiner Sicht ratsam, sich dieses Mal besser auf eine mögliche Präsidentschaft Trumps vorzubereiten. Darüber berichtet neben dem Magazin Express auch ZDF heute.
Die Frage ist: Bereiten wir uns vor – idealerweise auf europäischer Ebene - oder starren wir wie Kaninchen auf die Schlange und freuen uns über Harris?“
Ohne die USA keine Sicherheit in Europa
Im gleichen Atemzug kritisiert Jens Spahn jedoch auch das Schubladendenken in Deutschland: Kaum versuche man, Trump zu verstehen und "verteufle" ihn nicht sofort, werde man kritisiert. Damit bezieht er sich auf die Kritik an seinen Versuchen, Trump bereits jetzt eine Hand zu reichen und sich für einen möglichen Wahlsieg des Republikaners zu wappnen - dazu war er zuletzt sogar zu Trumps Nominierungsparteitag gereist.
Wie Focus Online berichtet, sei es laut Spahn essenziell zu verstehen, was Trump will, um ihm ein Angebot machen zu können. Denn der CDU-Politiker ist sich sicher: Ohne die USA wird die Sicherheit in Europa schwer zu gewährleisten sein.
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Verwendete Quellen:
Express: "Bei Maybrit IllnerModeratorin irritiert: 'Sind Sie ein Trump-Versteher, Herr Spahn?'"
ZDF heute: "US-Wahlen bei 'maybrit illner': 'Herr Spahn, sind Sie ein Trump-Versteher?'"
Focus Online: "TV-Kolumne „Maybrit Illner“Als es um Donald Trump geht, wird Spahns Naivität deutlich"