„Jedes Recht dazu“: Trump sorgt mit Aussage zu Wahlmanipulation für Diskussionen

Hat Donald Trump jetzt Wahlbetrug zugegeben? In einem Interview äußerte er sich jetzt zu seiner Rolle bei der US-Wahl 2020.

Trump hatte laut eigener Aussage "jedes Recht" sich in Wahl 2020 einzumischen.
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Trump hatte laut eigener Aussage "jedes Recht" sich in Wahl 2020 einzumischen.
20 SPANNENDE FAKTEN ÜBER DONALD TRUMP

In einem kürzlich ausgestrahlten Interview mit Fox News hat Donald Trump erneut für Aufsehen gesorgt. Was als Promotion für sein neues Buch „Save America“ gedacht war, entwickelte sich schnell zu einem kontroversen politischen Statement, das die US-Öffentlichkeit in Aufruhr versetzte. Der ehemalige US-Präsident äußerte sich dabei nicht nur zu den aktuellen Anklagen gegen ihn, sondern auch zu seiner Rolle bei der US-Wahl 2020 – denn in die könnte er sich tatsächlich aktiv eingemischt haben.

Donald Trump: Brisante Aussage im Fox-News-Interview

Das Interview mit dem konservativen Moderator Mark Levin, das am vergangenen Wochenende in zwei Teilen ausgestrahlt wurde, sorgte insbesondere mit einer Aussage Trumps für heftige Diskussionen. Auf die Frage nach den fortwährenden Anschuldigungen und Anklagen gegen ihn, insbesondere im Zusammenhang mit dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021, reagierte Trump verblüffend offen.

Der Ex-US-Präsident sagte: „Wer hat schon davon gehört, dass man wegen einer Einmischung in eine Präsidentschaftswahl angeklagt wurde, auch wenn man jedes Recht dazu hat?“ Diese Bemerkung, die von vielen als Eingeständnis einer Einmischung in die Wahl 2020 interpretiert wurde, löste im Internet sofort eine hitzige Debatte aus. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Trump damals behauptet hatte, nur wegen Wahlbetrugs verloren zu haben – und zwar durch seinen Gegenkandidaten.

Hintergrund der Anklagen gegen Trump

Trump sieht sich derzeit mit mehreren Anklagen konfrontiert. Alle stehen in Zusammenhang mit seiner angeblichen Rolle beim Versuch, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen. Sonderermittler Jack Smith hat erst kürzlich eine weitere Anklage gegen Trump eingereicht, in der diesem unter anderem „Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten“ und „Behinderung einer offiziellen Amtshandlung“ vorgeworfen werden.

Smith musste die Anklagepunkte jedoch anpassen, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA entschieden hatte, dass Trump als Ex-Präsident für bestimmte Amtshandlungen Immunität genießt. Die Anklage betont nun, dass Trump als Kandidat und nicht als Präsident gehandelt habe, als er versuchte, die Wahlergebnisse zu beeinflussen.

Reaktionen im Netz

Die Reaktionen auf Trumps Aussage ließen nicht lange auf sich warten. Auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) entbrannte eine hitzige Diskussion. Viele Nutzer:innen, darunter prominente Rechtsanalysten und ehemalige Staatsanwälte, sehen in Trumps Äußerungen ein mögliches Schuldgeständnis.

Katie Phang, eine Moderatorin von MSNBC, kommentierte: „Verbrechen und dann die Tat gestehen. Das ist eine Trump-Spezialität.“ Die ehemalige Bundesanwältin Joyce Vance stellte zudem klar: „Es gibt kein Recht, sich in eine Präsidentschaftswahl einzumischen.“ Auch der Psychologe Dr. David A. Lustig meldete sich zu Wort und spekulierte über Trumps mentale Verfassung: „Wir sind jetzt an dem bemerkenswerten Punkt angelangt, an dem Trumps soziopathischer Narzissmus synergetisch mit seiner fortschreitenden Demenz zusammenarbeitet.“

Auswirkungen auf den Wahlkampf 2024?

Diese von Trump selbst angestoßene Kontroverse könnte erhebliche Auswirkungen auf seinen laufenden Wahlkampf haben. Am 10. September steht ein mit Spannung erwartetes TV-Duell zwischen Trump und Kamala Harris, der demokratischen Präsidentschaftskandidatin, an. Beobachter:innen erwarten, dass Harris Trumps umstrittene Aussage zur Wahlmanipulation aufgreifen und sie gegen ihn verwenden wird.

Angesichts der Tatsache, dass die Anklagen gegen Trump voraussichtlich erst nach der Wahl am 5. November 2024 verhandelt werden, könnte das Thema Manipulation der Wahlen zu einem zentralen Punkt im Wahlkampf werden. Trumps Gegner:innen könnten versuchen, seine Aussage als Beweis für seine Bereitschaft, den demokratischen Prozess zu untergraben, zu nutzen.

Während Trump seine Basis weiterhin mobilisieren dürfte, bleibt abzuwarten, wie sich diese neuen Entwicklungen auf seine Chancen bei der Präsidentschaftswahl 2024 auswirken werden. Eines steht jedoch fest: Die nächsten Wochen und Monate versprechen, politisch äußerst turbulent zu werden.

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Verwendete Quellen:

Fr.de: „Jedes Recht dazu“: Trump live im Fernsehen – Wahlmanipulation 2020 eingestanden?

Zdf.de: Wahlmanipulationsverfahren: Überarbeitete Anklage gegen Trump eingereicht

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