In den letzten Jahren gab es Deutschland immer wieder vereinzelt Fälle von Patient:innen, die sich mit dem Borna-Virus (BoDV-1) angesteckt haben.
In Bayern ist das Borna-Virus bereits endemisch
Das Robert Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass es in Deutschland ca. zwei bis sechs Fälle pro Jahr gibt. Laut Kölner Stadt-Anzeiger waren es im Jahr 2021 sieben Fälle - fünf davon sollen in Bayern aufgetaucht sein, wo das Virus bereits als endemisch eingestuft wurde.
Nun wurde erneut ein Patient in Bayern mit dem Borna-Virus ins Krankenhaus gebracht. Der Fall dürfte vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt worden sein.
Ein Patient mit dem Borna-Virus befindet sich im Krankenhaus
Der Patient wird zurzeit umfassend medizinisch betreut. Denn das Borna-Virus kann mit einer Hirnhautentzündung schwere Schäden anrichten und in vielen Fällen sogar tödlich enden.
Erste Symptome der Erkrankung sind starke Glieder- und Kopfschmerzen. Übertragen wurde der Erreger das erste Mal im Jahr 2018. Als Überträger gelten Nagetiere, meist Feldspitzmäuse.
Warnung: Feldspitzmäuse nicht mit bloßen Händen anfassen!
Es wird daher dringend davor gewarnt, Feldspitzmäuse - tot oder lebendig - sowie ihren Kot mit bloßen Händen anzufassen. Zudem sollte man umgehend mögliche Futterquellen für Nagetiere wegschaffen, falls die Tiere in der Nähe des Hauses ausgemacht werden.
Da das Virus aber über längere Zeit infektiös bleiben kann, wie das RKI in seinem Merkblatt mitteilt, kann eine Übertragung auch über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser möglich sein.