Ein Impfskandal erschüttert Bayern. In Wemding im Regierungsbezirk Schwaben soll ein Arzt massenhaft Corona-Impfungen vorgetäuscht haben. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Kochsalz statt Impfstoff
Der Arzt soll den Patient:innen statt eines Impfstoff Kochsalzlösung verspritzt haben. Im Anschluss soll er ihnen dann falsche Impfnachweise ausgestellt haben – ohne Wissen der Betroffenen, wohlgemerkt.
Die Behörden haben den Namen des Arztes öffentlich gemacht, um betroffene Patient:innen ausfindig zu machen. Der Leiter der Kriminalpolizei in Dillingen (Donau) erklärt die Notwendigkeit dieser Maßnahme:
Es gab eine konkrete Gefahrenlage, weil ja zum Beispiel auch die Diskotheken wieder öffnen.
Nicht der erste Fall
Die Betroffenen sollen jetzt nachträglich geimpft werden, und zwar in einem eigens umgerüsteten, bereits stillgelegten Testzentrum. Wie viele Menschen betroffen sind, ist bislang unklar. Es dürfte sich um mehrere Hundert handeln.
Dem betroffenen Arzt drohen nun Ermittlungen in mehrere Richtungen, insbesondere Urkundenfälschung und Körperverletzung. Zweifel am Schaffen in seiner Praxis gibt es offenbar schon länger. Mehrere Patient:innen hätten aus eigenem Antrieb heraus Antikörpertests gemacht. Von diesen fielen einige negativ aus. Mittlerweile wurden die Büroräume des Arztes durchsucht. Seine Praxis ist geschlossen.
Es handelt sich nicht um den ersten Fall, in dem Kochsalzlösung zum Einsatz kommt. In Friesland hatte eine Krankenschwester ebenfalls Kochsalzlösung statt eines Impfstoffs verabreicht. Übrigens: Was im richtigen Impfstoff von Biontech/Pfizer steckt, ist kein Geheimnis.