Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine blickt die Welt auf jede einzelne Bewegung von Wladimir Putin. Der "starke Mann" soll krank sein und seine Nachfolger stehen anscheinend schon in den Startlöchern bereit. Außerdem hat er in Wolodymyr Selenskyj einen Gegner gefunden, der es in Sachen toxischer Männlichkeit locker mit ihm aufnehmen kann.
Was passiert mit Putin bei einer Niederlage?
Immer häufiger stellen sich Expert:innen die Frage: Was passiert mit Putin, sollte er diesen Krieg verlieren? Serhii Plokhy ist Direktor des "Harvard Ukrainian Research Institute" und lehrt ukrainische Geschichte. Im Interview mit t-online verrät er seine Antwort auf diese Frage:
Putin wird nicht freiwillig gehen, das steht fest. Denn dann wäre es für ihn vorbei. Nein, Putin braucht die Macht zum Überleben. Im Zweifelsfall geht es für ihn um die nackte Existenz.
Putins Politik
Lange genug konnte Putin seine imperialistische Politik unbehelligt durchführen. Plokhy betont, dass der russische Einmarsch in die Ukraine absehbar gewesen war. Die eigentliche Überraschung, vor allem für Putin, sei der tapfere Widerstand, den die Ukraine leisten würde:
Niemand hätte von Wladimir Putin überrascht sein müssen. 2014 nahm er sich die Krim, bald darauf begann er den Krieg im Donbas. Der Westen hat diese völkerrechtswidrigen Gewalttaten weitgehend ignoriert, es herrschte eine Art magisches Denken: Wenn man nur lange genug die Augen vor der russischen Aggression verschließt, dann würde Putin schon aufhören.
Tatsächlich widersetzt sich die Ukraine Putin nicht nur erfolgreich, sondern sie widerlegt ihn und seine Begründung für diesen Krieg auch. Mehr dazu im Video.
Verwendete Quelle:
t-online: Krieg gegen die Ukraine. "Dann wäre es für Putin vorbei"