Die Befürchtung, dass neue Teuerungen auf uns zukommen könnten, scheint nicht mehr in allzu große Weite gerückt zu sein, sondern könnte demnächst Realität werden.
Habeck ruft Alarmstufe des Notfallplan Gas aus
Wirtschaftsminister Robert Habeck verkündet am Donnerstagmorgen die Alarmstufe des Notfallplan Gas. Der Grund sind die geringeren Liefermengen an Gas aus Russland sowie die Teuerung der Preise. Habeck erklärt, so die Bild:
Wir sind in einer Gaskrise. Gas ist von nun an ein knappes Gut. Die Preise sind jetzt schon hoch, und wir müssen uns auf weitere Anstiege gefasst machen.
Erneute Gas-Teuerungen stehen in den Startlöchern
Mit dem Energiesicherungsgesetz, dem am 21. Mai ein neuer Paragraph hinzugefügt wurde, soll es Gaslieferanten ab jetzt erlaubt sein, Verträge anzupassen, das heißt Teuerungen vorzunehmen, wie web.de in Bezug auf eine Meldung der dpa berichtet.
Damit sollen Gas-Unternehmen vor Insolvenzen bewahrt werden, die die Gasversorgung gewährleisten. Doch damit steigen auch die Preise weiter an.
Als Bedingung dafür muss die Alarmstufe oder sogar die letzte Stufe des Notfallplan Gas ausgerufen werden. Dies ist nun der Fall.
Was bedeutet das für private Haushalte?
Versorger dürften ab jetzt die Preise anheben können. Dieses sollte sich auf ein "angemessenes Niveau" belaufen, doch ohne festgelegte Höchstgrenze, wie web.de den Energieexperten des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Thomas Engelke, zitiert. Dieser sagt zudem:
Die privaten Haushalte wären dann auch vor extrem hohen Gaspreisen nicht geschützt.
Noch vor dem Ausruf der Alarmstufe geht der Experte davon aus, dass sich die jährlichen Zusatzkosten für Verbraucher:innen auf 1.000 bis 2.000 Euro belaufen werden. Die Kostenexplosion könnte durch die Alarmstufe jedoch noch höher ausfallen.
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