Ob die Grippe, eine Ansteckung mit einer Variante des Coronavirus oder Keuchhusten, all diesen Krankheiten möchte man lieber aus dem Weg gehen. In Kroatien wird nun vor einem massiven Anstieg der Keuchhusten-Erkrankungen Alarm geschlagen, wie Aerzteblatt.de berichtet.
Keuchhusten-Gefahr
Statt wie "normalerweise 50 Fälle pro Jahr" seien aktuell bereits "über 1.100 Fälle der hochansteckenden Atemwegserkrankung registriert" worden. Davon allein seien es 700 Erkrankungen seit September 2023, so das staatliche Institut für öffentliche Gesundheit. Damit sei ein Rekord für die Höchstzahl seit zehn Jahren geknackt.
Laut Euronews mache die Zahl der Erkrankungen an Keuchhusten in Kroatien die Lage zum "größten Keuchhusten-Ausbruch seit 43 Jahren". Todesfälle soll es bislang keine gegeben haben. Laut der Quellen seien die meisten Fälle in der beliebten Küstenstadt Split und der Hauptstadt Zagreb verzeichnet worden.
Größter Keuchhusten-Ausbruch
Die Erkrankung sei vor allem für ältere Menschen und Kinder gefährlich. Betroffen seien laut Aerzteblatt.de "vor allem Kinder zwischen sechs und 14 Jahren". Expert:innen erklären die sinkende Impfquote mitverantwortlich für den Anstieg der Atemwegserkrankung.
Es gebe immer mehr Impfgegner, obwohl in Kroatien bei Kindern eine Impfpflicht gegen Keuchhusten bestehe. Wie weiterberichtet wird, erhielten 2022 "92 Prozent der Babys" ihre erste Dosis, bei den "Auffrischungsimpfungen, die für Siebenjährige empfohlen werden" jedoch nur noch zwischen 68 bis 88 Prozent.
Schuld seien Pandemie und Krieg
Zeljka Karin, Institutsleiterin für Split, sehe die Mythen im Internet, die rund um die Impfung kursieren, als schuldig. Sie sagt: "Die Online-Netzwerke verbreiten Panik". Die Pandemie und der Krieg würde für Rückgänge bei den Kinder-Impfungen sorgen.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sollen 25 Millionen Kinder im Jahr 2021 "mindestens eine der drei DTP-Impfungen nicht bekommen". Gemeint ist ein Kombinationsimpfstoff gegen "Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten (Pertussis)", so Euronews weiter.
Verwendete Quellen:
Aerzteblatt.de: 'Gesundheitsbehörden warnen vor Keuchhusten-Epidemie in Kroatien'
Euronews: 'Keuchhusten-Epidemie in Kroatien - Schuld ist die Impfmüdigkeit'
