Die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen einen klaren Trend in der Corona-Entwicklung in Deutschland: Nach oben. Allein von Montag auf Mittwoch springt die 7-Tage-Inzidenz von 331,8 auf auf 472,4.
"Wenig Entspannung"
Dementsprechend besorgt zeigt sich auch Karl Lauterbach. Der Bundesgesundheitsminister muss all jene enttäuschen, die auf einen ruhigen Sommer gehofft hatten und bestätigt gegenüber der Rheinischen Post, dass es Deutschland mit einer "Sommerwelle" zu tun hat:
Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung.
Lauterbach appelliert an besonders gefährdete Personen, etwa Menschen mit Vorerkrankung oder in einem höheren Alter, "sich nochmal impfen zu lassen". Das schütze nicht unbedingt vor einer Infektion, aber verhindere schwere Verläufe.
"Sommereffekt verpufft"
Grund für die neue Dynamik im Infektionsgeschehen ist laut dem Bundesgesundheitsminister insbesondere die Omikron-Untervariante BA.5. Verbunden mit dem Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen sieht Lauterbach in BA.5 die Ursache für die aktuelle Welle:
Weil die aktuelle Virusvariante sehr leicht übertragbar ist und weil fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen sind, verpufft in diesem Jahr der Sommereffekt in der Pandemie.
Mit seiner Einschätzung steht Karl Lauterbach nicht alleine da. Auch der Infektiologe Mathias Pletz erklärt gegenüber der Bild, er halte eine neue Welle für möglich. Gleichzeitig schränkt er ein, dass BA.5 nicht zu schwereren Krankheitsverläufen zu führen scheint:
Es gibt momentan keine Hinweise darauf, dass die Infektionen schwerer verlaufen als bei den Varianten BA.1 oder BA.2
Die Gefahr eines Lockdowns im Sommer sieht der Experte aktuell nicht.
⋙ Karl Lauterbach: Vorbereitungen gegen "ansteckendere und gefährlichere" Omikron-Variante laufen
⋙ "Meine Erwartung hat sich bestätigt": Christian Drosten äußert sich zur aktuellen Corona-Lage