Am Montagabend sendet das Außenministerium ein Interview mit Lawrow auf seinem Telegramm-Kanal. Darin warnt der russischen Außenminister vor einem Dritten Weltkrieg. Die Gefahr sei "ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden", wie MSN berichtet.
Erneute Kubakrise?
Lawrow betont, dass es ihm wichtig sei, die Situation nicht weiter zuzuspitzen. Doch es gäbe viele Seiten, die die gegenwärtigen Risiken künstlich weiter aufblähen wollten. Konkreter wird der Politiker nicht. Allerdings beharrt er darauf, dass ein Atomkrieg für Russland eine Unzulässigkeit bleibe.
Wie zur Zeit der Kubakrise gäbe es auch heute wenig geschriebene Regeln, allerdings seien die "Verhaltensregeln" damals wie heute ziemlich eindeutig. Man habe in Moskau gewusst, wie Washington sich verhalte und andersherum. Es gäbe wenige Regeln wie zum Beispiel den atomaren Abrüstungsvertrag New Start.
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Waffenlieferung der NATO
Lawrow nutzt das Interview auch, um Klartext mit der NATO zu reden und bezieht Stellung zu einer Waffenlieferung an die Ukraine:
Natürlich werden diese Waffen ein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte sein. Wie könnte es anders sein? Wenn die NATO über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.
Die Ansagen des russischen Außenministers bleiben nicht unbeachtet. Noch am gleichen Abend meldet sich der ukrainische Außenminister auf Twitter zu Wort und sagt:
Russland verliert die letzte Hoffnung, die Welt von der Unterstützung der Ukraine abzuschrecken. Daher die Rede von der ‚realen‘ Gefahr eines Dritten Weltkriegs. Das bedeutet nur, dass Moskau die Niederlage in der Ukraine spürt. Deshalb muss die Welt die Unterstützung für die Ukraine verdoppeln, damit wir uns durchsetzen und die europäische und globale Sicherheit gewährleisten können.
Im Video haben wir die wichtigsten Fakten zur Kubakrise für euch zusammengetragen.