Gedenktag Stalingrad: Darum gibt es keine offizielle Kapitulation der Wehrmacht

Am 2. Februar 1943 geht die 200 Tage dauernde Schlacht um Stalingrad zu Ende - und das ganz ohne eine offizielle Kapitulation seitens der Wehrmacht. Darum kam es trotzdem zu Waffenstillstand.

Die Schlacht um Stalingrad
© Keystone-France / Kontributor@Getty Images
Die Schlacht um Stalingrad

Eine bis zwei Millionen Menschen verlieren bei der entscheidenden Schlacht zwischen der Roten Armee und der deutschen Wehrmacht ihr Leben. Die Einkesselung der deutschen Armee führt zur ersten Kapitulation der Nationalsozialisten.

Stalingrad ist die entscheidende Schlacht

Bis heute rühmt sich Russland, dass diese Kapitulation Europa vor Adolf Hitler gerettet habe. Dementsprechend nimmt die Gedenkstätte im patriotischen Denken Russlands bis heute einen hohen Stellenwert ein.

Tatsächlich gilt die Schlacht um Stalingrad als psychologischer Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. Stalingrad ist ein wichtiger strategischer Angriffspunkt. Wurde die Sowjetunion doch über die Wasserstraße der Wolga mit Rüstungsgütern aus den USA versorgt.

Angriffsphase, Einkesselung und sowjetische Offensive

Doch anstatt die Rote Armee mit der Offensive in der Angriffsphase abzuschneiden, gelingt es den sowjetischen Soldaten, die deutsche Wehrmacht in Stalingrad einzukesseln. Jetzt ist es die 6. Armee, die von der restlichen Wehrmacht abgetrennt ist.

Während die Wehrmachtssoldaten aus der Luft von deutschen Fliegern mit Nahrung versorgt werden, halten die erbitterten Kämpfe an. Dabei werden schließlich auch die verbleibenden Soldaten der 6. Armee voneinander getrennt.

So voneinander isoliert, stellen die deutschen Soldaten nach und nach das Feuer ein. Und das, obwohl Hitler eine Kapitulation von Anfang an ausgeschlossen hatte und den Oberbefehlshaber Friedrich Paulus noch schnell zum Generalfeldmarschall befördert, um ihn zu motivieren.

Doch die Isolierung bricht den Kampfwillen der Deutschen und so hören die Kampfhandlungen bis zum 3. Februar 1943 zur Gänze auf. Dabei kam es nie zu einer offiziellen Kapitulation seitens der Wehrmacht. Die Soldaten hörten einfach auf zu kämpfen.

Stalingrad heute

Noch im Jahr 2015 treffen sich der damalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der russische Außenminister Sergei Wiktorowitsch Lawrow an der Gedenkstätte

, um angesichts der Kämpfe in der Ostukraine darüber zu reden, dass es in Europa nie wieder zu einem Krieg kommen soll.

Heute ist die Schlacht um Stalingrad 80 Jahre her und bekommt angesichts des Kriegs in der Ukraine eine neue Bedeutung. Denn Putin begründet den Einmarsch in der Ukraine als Fortsetzung des Kampfes gegen Nazismus.

Im Video verraten wir euch, wie Russland den Gedenktag am 2. Februar 2023 begangen hat.

Verwendete Quellen:

ZDF: Feiern zum 80. Jahrestag. Stalingrad: Kriegsgedenken unter Putin

Der Standard:Schlacht von Stalingrad: Moskau nutzt Gedenken für Ukraine-Konflikt

StudySmarter: Schlacht um Stalingrad

Tagesschau: Gedenktag. Das Erinnern 80 Jahre nach Stalingrad

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