Ab heute fallen ein Drittel der Gaslieferung aus Russland nach Europa weg. Der Grund dafür: Der Gas-Transit über die ukrainische Stadt Luhansk wird mit Mittwoch, dem 11. Mai, eingestellt.
In der Ukraine spricht man von einer "höheren Gewalt", die es unmöglich macht, die Gaslieferungen weiterlaufen zu lassen. Von Russland hingegen wird das nicht bestätigt. Insgesamt betrifft das eine Gaslieferung an Europa von 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag.
Welche Folgen hat der Ölstopp für Deutschland?
Wie die Berliner Zeitung berichtet, ist Deutschland zurzeit noch sehr abhängig vom russischen Gas. Vor Kriegsbeginn am 28. Februar bezog Deutschland 55 Prozent seiner Gasreserven aus Russland. Mittlerweile ist die Abhängigkeit auf um die 35 Prozent gesunken.
Dies soll auch in Zukunft noch weiter reduziert werden, geht aber nicht von heute auf morgen, warum auch die deutsche Politik einem Ölembargo eher kritisch gegenübersteht.
Im Moment scheint jedoch die Lage für Deutschland stabil zu bleiben. So berichtet etwa die Tagesschau, dass die Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärt:
Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist aktuell weiter gesichert. Wir beobachten die Lage genau.
Deutsche Industrie stellt sich auf kompletten Öl-Stopp aus Russland ein
Zudem stellt sich die deutsche Industrie schon seit Längerem auf einen möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland ein. Notfallpläne werden entwickelt und die deutsche Regierung hat zum Energiesparen aufgerufen.
Trotzdem würden bei einem kompletten Gasstopp einige Branchen sehr stark leiden. So befürchtet etwa der Chefaufseher des Energiekonzerns Eon, Karl-Ludwig Kley, "drastische Konsequenzen für Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze, falls akuter Mangel eintritt", so der Bayrische Rundfunk.
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