Facebook, Twitter und Co.: Wie die Taliban auf Social Media kommunizieren

Tatsächlich sind die Taliban recht aktiv auf den sozialen Medien. Während Facebook die Islamisten jedoch als Terrororganisation einstuft, hat Twitter einen entspannteren Umgang mit ihren Tweets. Dort verbreiten die Taliban ihre Nachrichten weiterhin.

Set von muslilischen Geschäftsleuten mit unterschiedlichen Emotionen
© rafyfane@Getty Images
Set von muslilischen Geschäftsleuten mit unterschiedlichen Emotionen

Damals als die USA 2001 einmarschiert sind, gab es in Afghanistan noch kein Internet und auch nur wenige Menschen waren im Besitz eines Mobiltelefons, so berichtet Emerson Brooking vom Atlantic Council gegenüber Bloomberg.

Heute haben 40 Prozent der Afghanen Internetzugang, 90 Prozent besitzen ein Mobiltelefon.

Seit 2015 bei WhatsApp und Telegram

Mittlerweile wissen die Taliban aber sich den sozialen Medien zu bedienen und sind auf allen wichtigen Plattformen vertreten.

Seit 2015 sind sie bei WhatsApp und Telegram. 2017 haben sie angefangen, Propaganda-Videos nach dem Vorbild der Terror-Organisation IS zu veröffentlichen. Und seit drei Jahren verbreiten sie Fake News - ähnlich wie wir das von Iran oder Russland gewohnt sind.

Die großen Social-Media-Kanäle aus dem Silicon Valley haben einen unterschiedlichen Umgang mit den Aktivitäten der Taliban gefunden. Eher verschlossen reagierte die Google-Tochter YouTube auf die Taliban-Konten. Die Videoplattform weist darauf hin, dass die US-Regierung die Taliban als terroristische Organisation einstuft habe. Deshalb sollen alle Taliban-Konten gelöscht werden.

Die Taliban twittern weiterhin

Bei Twitter reagierte man weniger drastisch. So erlaubt der Kurznachrichtendienst es dem Sprecher der Taliban, Suhail Shaheen, weiterhin mit seinen über 369.000 Followern zu kommunizieren. Jedoch nur, solange er nicht zur Gewalt aufrufe, betonte das Unternehmen.

Auf Facebook sind jegliche Taliban-Konten verboten. Dies gilt sowohl auf Facebook selbst als auch bei den Tochter-Diensten Instagram und Whatsapp. Adam Mosserie, der Chef der Fotoplattform Instagram, betont:

Wir erlauben keinerlei Präsenz der Taliban bei uns - weder Jubelfeiern, werbliche Inhalte oder eine Vertretung. Wir löschen pro-aktiv alle Inhalte, die wir für gefährlich halten, selbst wenn diese sich mit den Taliban im Allgemeinen beschäftigen.
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